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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Einstellungen zur Allgemeinmedizin - Vergleich von Studierenden eines Regel- und Modellstudiengangs vor und nach dem hausärztlichen Blockpraktikum

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  • corresponding author presenting/speaker Carsten Kruschinski - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • author Eva Hummers-Pradier - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma113

doi: 10.3205/10gma113, urn:nbn:de:0183-10gma1130

Published: August 5, 2010

© 2010 Kruschinski et al.
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Fragestellung: In vielen Fachdisziplinen wird der Ärztemangel zunehmend sichtbar. Gerade auch im hausärztlichen Bereich droht eine Unterversorgung [1], und Kenntnisse über die Einstellungen von Medizinstudierenden zur Allgemeinmedizin und zum Berufsziel „Hausarzt“ sind von großer Bedeutung. Im Modellstudiengang „HannibaL“ an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sind die Ausbildungsziele praxisorientiert und durchaus „allgemeinmedizinisch“ formuliert (http://www.mh-hannover.de/fileadmin/mhh/download/studium_ausbildung/Medizin/Ordnungen/Studienordnung_04062008.pdf) Ziel der Untersuchung war es, Einstellungen und Haltungen von HannibaL-Studierenden zum Fach Allgemeinmedizin zu ermitteln und diese mit den Einstellungen von Studierenden des bisherigen Regelstudiengangs Humanmedizin zu vergleichen. Somit sollte die Effizienz des Modellstudiengangs im Hinblick auf das Erreichen eines affektiven Lernziels untersucht werden. Gleichzeitig sollte der Effekt des Blockpraktikums selbst auf „Einstellungen/Haltungen zur AM“ untersucht werden.

Methoden: In beiden Gruppen (Modell, Regel) erfolgte eine Befragung von Studierenden vor und vier Wochen nach Absolvierung des Blockpraktikums AM im 5. Studienjahr. Dazu wurden Items aus validierten, englischsprachigen Fragebögen ins Deutsche übersetzt. Zur Sicherstellung einer bedeutungsgenauen Übertragung wurden sie rückübersetzt und inhaltlich mit mehreren Experten diskutiert. Die Items wurden in diesem Prozess auch kulturell adaptiert und um wenige Fragen ergänzt; sie wiesen überwiegend Likert-Skalen auf. Die Ausprägungen jedes Items sollen über die Studierenden gemittelt und sowohl zwischen den Gruppen als auch im zeitlichen Verlauf (prä/post Blockpraktikum) verglichen werden (zweifaktorielle Varianzanalyse). In einer multivariaten Analyse soll der Effekt möglicher Einflussfaktoren (z.B. Abiturnote, Herkunft) auf die Eintellungen untersucht werden. Darüber hinaus wird die Reliabilität des Fragebogens überprüft (Crohnbachs alpha). Dazu wird eine Faktoranalyse durchgeführt um aufzudecken, welche Items inhaltlich vergleichbare Eigenschaften abfragen. Aufgrund dieser Faktoranalyse werden einige Schlüsselitems definiert, die das Outcome „Einstellungen/Haltungen zur AM“ abbilden und dann auch für andere Projekte in der Ausbildungsforschung zur Verfügung stehen sollen.

Ergebnisse: Es handelt sich um eine Studie „in progress“. Die Daten von bislang n=233 Studierenden zeigen überwiegend geringfügige Unterschiede der Einstellungen zwischen Regel- und Modellstudiengang. Zum Tagungszeitpunkt liegen alle endgültigen Ergebnisse einschließlich der des laufenden Sommertertials vor.

Schlussfolgerungen: In Abhängigkeit der Ergebnisse ergeben sich Konsequenzen für die Ausbildung im Modellstudiengang HannibaL, wenn die Ausbildungsziele sich tatsächlich am Berufsziel Hausarzt orientieren sollen. Auch in zukünftigen Projekten wäre andernorts die Verwendung eines an affektiven Lernzielen orientierten Outcomes, wie hier am Beispiel Einstellungen zur Allgemeinmedizin, wünschenswert.


Literatur

1.
Joos S, Szecsenyi J. Bessere Vernetzung soll den Hausärztemangel bekämpfen. Dtsch Arztebl. 2009;14:A652-A653