gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

Übergang zwischen PJ und fachärztlicher Weiterbildung. Studienergebnisse einer Befragung am Ende des PJ

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Kathrin Kromark - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • corresponding author Benjamin Gedrose - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • author Hendrik van den Bussche - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • author Jana Jünger - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Innere Medizin II, Heidelberg, Deutschland
  • author Nadja Köhl-Hackert - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Innere Medizin II, Heidelberg, Deutschland
  • author Bernt-Peter Robra - Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, Magdeburg, Deutschland
  • author Katharina Rothe - Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Leipzig, Deutschland
  • author Anita Schmidt - Universitätsklinik Erlangen, Medzinische Klinik 1, Medizindidaktik, Berufsfachschule für Krankenpflege, Erlangen, Deutschland
  • author Christoph Stosch - Universität zu Köln, Studiendekanat, Köln, Deutschland
  • author Dorothee Alfermann - Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, Leipzig, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma112

doi: 10.3205/10gma112, urn:nbn:de:0183-10gma1120

Published: August 5, 2010

© 2010 Kromark et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: In der Humanmedizin beträgt der Anteil der Studentinnen zu Studienanfang bis zu 75%. Bezüglich der Karriereentwicklung von Ärztinnen und Ärzten gibt es für Deutschland bisher kaum repräsentative längsschnittliche Daten. Im Rahmen der Studie Karriereverläufe von Ärztinnen und Ärzten während der fachärztlichen Weiterbildung, die vom Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in Kooperation mit dem Zentrum für Frauen und Geschlechterforschung der Universität Leipzig durchgeführt wird, werden Ärztinnen und Ärzte daher jährlich zu Zielen, Hindernissen und förderlichen Bedingungen bei der Wahl der Disziplin, des Standortes, des Weiterbildungsverlaufes und der aktuellen Probleme befragt. Die Ergebnisse der Baselinebefragung werden hier vorgestellt.

Methodik: Ein standardisierter Fragebogen wurde an insgesamt 2.107 Studierende aus sieben Medizinischen Fakultäten (Erlangen, Gießen, Hamburg, Heidelberg, Köln, Leipzig, Magdeburg) am Ende ihres Praktischen Jahres versendet. Hierin wurden u. a. die angestrebte Fachdisziplin, die gewünschte Arbeitszeit, der gewünschte Arbeitsort, mittel- und langfristige Karriereziele und sozio-demografische Angaben erfasst.

Ergebnisse: Der Rücklauf der Basiserhebung beträgt 48% (n=1.009). Der Frauenanteil liegt bei 66% und entspricht damit in etwa dem Frauenanteil unter den Absolventen der Humanmedizin. Von den teilnehmenden PJ-lerinnen und PJ-lern streben 96% die Facharztanerkennung an. Die Position einer Ober- oder Chefärztin wollen 27% (OA) bzw. 2% (CA) der Frauen und 39% (OA) bzw. 12% (CA) der Männer erreichen. Bei der Frage nach der Wunschdisziplin gab es einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen Männern und Frauen in verschiedenen Fächern: Mehr Frauen als Männer interessieren sich für Kinderheilkunde, Frauenheilkunde und Dermatologie. Demgegenüber interessieren sich mehr Männer für Chirurgie, Orthopädie und Innere Medizin mit Schwerpunkt. Auch bei der gewünschten Arbeitszeit nach Erreichen der Facharztanerkennung finden sich Geschlechterunterschiede: Während 80% der Männer dauerhaft Vollzeit arbeiten wollen, planen dies nur 40% der Frauen. Zudem planen 35% der Frauen, aufgrund geplanter Kindererziehung zeitweise Teilzeit arbeiten so wollen; von den Männern planen ein solches Arbeitszeitmodell nur 6%. In der Studienkohorte hat bei der Baselinebefragung jede zehnte Person Kinder, die zu 69% von der Familie und/oder der Partnerin/dem Partner betreut werden.

75 Personen (7%) wollen für die erste Weiterbildungsstelle ins Ausland gehen, 2% sind noch unentschieden. Bei den genannten Ländern liegt die Schweiz dabei mit 54 Nennungen an erster Stelle.

Schlussfolgerungen: Männer wollen häufiger in Vollzeit arbeiten und planen zu Beginn ihrer Karriere selten Unterbrechungen der Vollzeitbeschäftigung ein. Frauen unterteilen ihr Berufsleben schon früh in verschiedene Abschnitte. Sie sind sowohl zu Vollzeitarbeit bereit, planen aber auch Zeiten der Teilzeitarbeit wegen Kinderbetreuung ein. Der niedrigere Anteil der Frauen in leitenden Funktionen scheint sich schon in den Berufszielen am Ende des Studiums abzuzeichnen. Dies ist ein Hinweis auf die Wichtigkeit frühzeitiger Angebote zur Karriereplanung, die bereits im Verlauf des Studiums ansetzen sollten.