gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

23.09. - 25.09.2010, Bochum

3 Jahre ausbildungsbegleitender Bachelorstudiengang Therapie- und Gesundheitsmanagement als Kooperationsprojekt der Fachhochschule Münster und des Universitätsklinikums Münster - Curriculum und Evaluationsergebnisse

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Friederike Störkel - Fachhochschule Münster, FB Pflege und Gesundheit, Münster, Deutschland
  • Marcellus Bonato - Fachhochschule Münster, FB Pflege und Gesundheit, Münster, Deutschland
  • Helga Breitbach-Snowdon - Universitätsklinikum Münster, Schule für Logopädie, Münster, Deutschland
  • Margot Overbeck - Universitätsklinikum Münster, Schule für Physiotherapie, Münster, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bochum, 23.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10gma80

doi: 10.3205/10gma080, urn:nbn:de:0183-10gma0803

Published: August 5, 2010

© 2010 Störkel et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Hintergrund: In den letzten Jahren erfolgte eine Akademisierung und Professionalisierung der Gesundheitsfachberufe in Deutschland. Mittlerweile wurde eine Reihe von Studiengängen entwickelt, die in ihrer Struktur und ihren Konzepten sehr verschieden sind. Der Studiengang Therapie- und Gesundheitsmanagement an der Fachhochschule in Münster folgt dem Beispiel des ausbildungsintegrierten dualen Studienganges. Bis zu seiner Akkreditierung im Juli 2007 existierte in NRW für Logopäden oder Physiotherapeuten kein grundständiges oder duales Studienangebot zur Erlangung eines Bachelor-Abschlusses, wobei sich dies seit Einführung der Öffnungsklausel im Jahr 2009 zukünftig ändern wird.

Ziele und Leitidee des Studiengangs: Neben der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden verfolgt der Studiengang folgende zentrale Ziele: die Befähigung zu methodisch kontrolliertem und evidenzbasiertem Handeln, die Befähigung zur Konzeption und Durchführung qualitätssichernder Maßnahmen,

  • die Befähigung zu multiprofessioneller Zusammenarbeit,
  • die Befähigung die klientenzentrierte Perspektive und
  • die Perspektive der Organisation im therapeutischen Handeln gleichermaßen zu berücksichtigen und Therapieangebote in unterschiedlichen Versorgungskontexten zu planen und umzusetzen, sowie
  • die Befähigung, die gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen mit der fachdisziplinären Perspektive zu verschränken.

Konzept: An der Fachschule erwerben die Studierenden innerhalb von 3 Jahren die staatliche Anerkennung zur Logopädin oder Physiotherapeutin. Parallel dazu absolvieren sie ab dem 1. Semester Module an der Fachhochschule Münster. Nach der staatlichen Anerkennung wird das Studium an der Fachhochschule für 2 weitere Semester fortgesetzt und am Ende des 4. Jahres mit der Bachelorprüfung (Bachelor of Science Therapie- und Gesundheitsmanagement (Physiotherapie) bzw. (Logopädie)) abgeschlossen.

Curriculum: Neben den gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien wurde das Curriculum auf der Basis folgender Konzepte entwickelt:

  • der ICF, der individuellen, populations- und systembezogenen Blickrichtung auf Gesundheit und das Erbringen von Gesundheitsdienstleistungen (WHO 2005),
  • dem Rahmenkonzept GESUNDHEIT21 der WHO,
  • den Funktions-, Rollen- und Kompetenzprofilen in Anlehnung an die Angaben des Development Committee and Research Advisory Council of the American Occupational Therapy Foundation (2000) und
  • Dokumenten der AG MTG (Positionspapier 2003, Eckpunkte 2004).

Das Curriculum umfasst 2 Säulen:

  • Module mit logopädie- bzw. physiotherapiespezifischen Inhalten, die am Lernort Fachschule erfolgen und
  • Module, welche die o.g. Lehrziele und Kompetenzen fördern und am Lernort Fachhochschule, in überwiegend multidisziplinären Lehrveranstaltungen stattfinden.

Evaluationsergebnisse: Evaluiert wurden die Lernbelastung und die Entwicklung der Kompetenzen im Bezug auf die o.g. Studienziele. Die mittels eines Lerntagebuches ermittelte Lernbelastung zeigte, dass ein ausbildungsintegriertes Studium als zu gut bewältigen eingestuft wurde. Die studiengangspezifische Kompetenzentwicklung der Studierenden wurde im Rahmen einer ersten qualitativen Datenerhebung ermittelt: v.a. in den Bereichen Konzeption und Durchführung von gesundheitswissenschaftlich und methodisch abgestützten, evidenzbasierten Maßnahmen und Interdisziplinarität konnte eine Kongruenz zu den Studienzielen aufgezeigt werden.

Fazit: Konzept und Curriculum des Studienganges sind bisher erfolgreich und werden in Anlehnung an die neuen gesetzlichen Vorgaben (2009) inhaltlich beibehalten und strukturell modifiziert.