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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Was steht einem guten Lehrprogramm im Praktischen Jahr im Wege? – Perspektive und Ausblick

Poster

  • corresponding author Martina Kadmon - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Universitätsklinik, Heidelberg, Deutschland
  • author Petra Ganschow - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Universitätsklinik, Heidelberg, Deutschland
  • author Irmgard Treiber - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Universitätsklinik, Heidelberg, Deutschland
  • author Sabrina Schürer - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Universitätsklinik, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT5P148

doi: 10.3205/09gma148, urn:nbn:de:0183-09gma1486

Published: September 2, 2009

© 2009 Kadmon et al.
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Das Lehrprogramm im chirurgischen Pflichttertial des Praktischen Jahres (PJ) an der Universität Heidelberg fußt auf der Erkenntnis, dass jeder Arzt und jede Ärztin in der Lage sein soll, einen Patienten mit einem chirurgischen Problem zu erkennen und gegebenenfalls die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Studierende, die eine operative Laufbahn anstreben, sollen auf den Beruf gründlich vorbereitet werden. Das Curriculum des chirurgischen PJ-Tertials an der Universität Heidelberg wurde 2003 reformiert und basiert auf einem Lernzielkatalog, der kognitive Aspekte, ärztliche Haltungen und Fertigkeiten adressiert. Die entsprechenden Kompetenzen müssen durch die PJ-Studierenden fallbezogen in einem Logbuch dokumentiert und von Stationsärzten abgezeichnet werden. Daneben umfasst das neue Curriculum problemorientierte Lehrveranstaltungen, Visitentraining, Betreuung eigener Patienten sowie Mechanismen der Qualitätssicherung.

Die Summe der Qualitätssicherungsdaten zeigte jedoch nach viereinhalb Jahren des neuen Curriculums, dass die nachhaltige Umsetzung des modernen Ausbildungskonzepts Probleme aufwirft. Das Logbuch wurde selten verwendet, die studentische Evaluation, ihre Selbsteinschätzung und Motivation bezeugten nur unzureichende Verbesserung im Vergleich zum alten Curriculum, die Belastung der Studierenden mit Routineaufgaben und langen OP-Aufenthalten erschwerten einen kontinuierlichen Patientenkontakt und das Erlernen ärztlicher Kompetenzen, die Priorität der Ausbildung im Vergleich mit den sonstigen Aufgaben der Klinik war gering und die Zeitinvestition des ärztlichen Personals in die studentische Betreuung war begrenzt. Um diesen Umständen entgegenzuwirken, wird das Trainingsprogramm ab August 2008 schrittweise auf eine Kompetenzbasis umstrukturiert. Erste Ergebnisse bezeugen eine wesentliche Verbesserung in der Anwendung des Logbuches und dem Erlangen der zu erlernenden Fertigkeiten unter Eigenverantwortung der Studierenden.