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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

„Rettungsdienst live“ – Ein studentisch organisiertes Rettungsdienstpraktikum für Medizinstudierende der RWTH Aachen

Poster

  • author Sebastian Knott - RWTH Aachen, Fachschaft Medizin, Arbeitskreis Notfallmedizin, Aachen, Deutschland
  • corresponding author Cordt Beißner - RWTH Aachen, Fachschaft Medizin, Arbeitskreis Notfallmedizin, Aachen, Deutschland
  • author Alf Schmidt - RWTH Aachen, Fachschaft Medizin, Arbeitskreis Notfallmedizin, Aachen, Deutschland
  • author Henning Biermann - RWTH AAchen, Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • author Jörg Brokmann - Klinik für Anästhesiologie, Bereich Notfallmedizin, Universitätsklinikum Aachen, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT5P125

doi: 10.3205/09gma125, urn:nbn:de:0183-09gma1257

Published: September 2, 2009

© 2009 Knott et al.
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Text

Hintergrund: Das notfallmedizinische Lehrkonzept des AACHENER MODELLSTUDIENGANGS MEDIZIN beginnt mit den „Einführungswochen für Erstsemester“ [1] und setzt sich mit organsystembezogenen Vorlesungen und dem Blockpraktikum Notfallmedizin fort. Trotz dieses innovativen Konzepts bestand der Wunsch der Studierenden nach einer Möglichkeit, vorhandenes theoretisches Wissen in der Praxis anwenden zu können. Vor diesem Hintergrund entwickelte der studentische Arbeitskreis Notfallmedizin (AKN) der Fachschaft Medizin in Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie zum Sommersemester 2008 das Konzept eines Rettungsdienstpraktikums für Medizinstudierende.

Methodik: Unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen des Arbeitsfeldes Rettungsdienst wurde ein Kurskonzept entwickelt, das die Teilnehmer gezielt auf ihr Praktikum vorbereitet und so den Transfer von theoretischem Wissen in die Praxis erleichtert. Der zeitliche Umfang des Praktikums sollte es Teilnehmern ermöglichen, auch bei niedrigem Einsatzaufkommen selber praktisch tätig zu werden. Durch die enge Anbindung an die Besatzung eines Rettungswagens sollte ein Einblick in die präklinische Notfallmedizin, insbesondere in deren spezifischen Anforderungen an Teamarbeit und Kommunikation, sowie ihre besondere Bedeutung an der Schnittstelle zur klinischen Versorgung vermittelt werden.

Zur vertiefenden Auseinandersetzung mit Praktikumsinhalten dient ein eigens entwickeltes Skript. Um den Studierenden die Möglichkeit zur Reflektion und Aufarbeitung erlebter Einsätze zu bieten, wurde ein strukturiertes Abschlussseminar konzipiert.

Ergebnisse: Das Rettungsdienstpraktikum beginnt mit der Vertiefung der Inhalte des Basic Life Support [2][, einem Überblick über rettungsdiensttypische Ausrüstung und einem ärztlich geleiteten Einführungsseminar. Schwerpunkte in diesem sind Sicherheit an der Einsatzstelle, Schweigepflicht und Einsatzablauf. Die Praktikumstermine auf Rettungswachen in Stadt und Kreis Aachen umfassen in der Regel zwei mal 24 Stunden, für die die Teilnehmer durch den AKN die vorgeschriebene Schutzkleidung erhalten. Abschliessend findet ein 1,5-stündiges Seminar zur Nachbesprechung der begleiteten Einsätze mit einem erfahrenen Notfallmediziner statt.

Bis zum Wintersemester 2008/2009 konnten 76 Praktikumsplätze angeboten werden, auf die sich 219 Studierende bewarben.

Schlussfolgerung: Die durchgeführte Evaluation und die Nachfrage zeigen die breite Akzeptanz des Praktikums seitens der Studierendenschaft. Die Teilnehmer setzen sich mit hoher Motivation mit den Praktikumsinhalten auseinander und sehen das Praktikum als Möglichkeit, theoretisches Wissen anzuwenden und situationsabhängig praktisch tätig zu werden. Das Rettungsdienstpraktikum fügt sich somit optimal in das bestehende notfallmedizinische Lehrkonzept des AACHENER MODELLSTUDIENGANGS MEDIZIN ein.


Literatur

1.
Beckers S, Bickenbach J, Fries M, Hoffmann N, Classen-Linke I, Killersreiter B, Wainwright U, Kuhlen R, Rossaint R. "Meet the AIX-PERTs..." Der notfallmedizinische Start in den Modellstudiengang Humanmedizin am Universitätsklinikum Aachen. Anaesthesist. 2004;53(6):561-569.
2.
Handley AJ, Koster R, Monsieurs, Perkins GD, Davies S, Bossaert L. Lebensrettende Basismaßnahmen für Erwachsene und Verwendung automatisierter externer Defibrillatoren. Notfall Rettungsmed. 2006;9:10-25. DOI: 10.1007/s10049-006-0792-4. External link