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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Longitudinales interdisziplinäres Projekt „Virtuelle Patienten“: Konzeption und erste Ergebnisse im Rahmen des Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed)

Poster

  • corresponding author Sören Huwendiek - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und Zentrum für virtuelle Patienten, Heidelberg, Deutschland
  • author Cordula Harter - Universität Heidelberg, Biochemie-Zentrum, Heidelberg, Deutschland
  • Stefan Titz - Universität Heidelberg, Institut für Physiologie und Pathophysiologie, Heidelberg, Deutschland
  • Ralph Nawrotzki - Universität Heidelberg, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Heidelberg, Deutschland
  • author Eginhard Koch - Universität Heidelberg, Zentrum für Pyschosoziale Medizin /ZMP), Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Heidelberg, Deutschland
  • Christian Roggenhofer
  • Stephan Oberle - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und Zentrum für virtuelle Patienten, Heidelberg, Deutschland
  • Benjamin Hanebeck
  • Ronny Lehmann
  • Anke Simon
  • Christoph Jaschinski - Universität Heidelberg, Studiengebührenkommission, Studierender, Heidelberg, Deutschland
  • Burkhard Tönshoff - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Heidelberg, Deutschland
  • Franz Resch - Universität Heidelberg, Zentrum für Pyschosoziale Medizin /ZMP), Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Heidelberg, Deutschland
  • author Thorsten Steiner - Universität Heidelberg, Neurologische Universitätsklinik, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT5P119

doi: 10.3205/09gma119, urn:nbn:de:0183-09gma1194

Published: September 2, 2009

© 2009 Huwendiek et al.
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Outline

Text

Fragestellung: Bisher bestehen keine publizierten Konzepte und Studien zu dem übergreifenden und longitudinalen Einsatz virtueller Patienten. Seit 10 Jahren werden virtuelle Patienten in Heidelberg im Fach Pädiatrie erfolgreich eingesetzt. In der vorliegenden Arbeit beschreiben wir die Konzeption und Pilot-Evaluation des longitudinalen interdisziplinären Projekts „Virtuelle Patienten“ im Rahmen von HeiCuMed.

Methoden: Das Konzept für dieses Projekt wurde von einer Expertengruppe entwickelt. Es basiert auf einer Bedarfsanalyse unter Medizinstudierenden (Fokusgruppenstudie, n=39). Das Projekt wird durch Studiengebühren finanziert. Ziel dieses Projekts ist es, einerseits das differentialdiagnostische Denken wiederkehrend im Sinne einer Lernspirale durch den Einsatz virtueller Patienten (http://www.virtuellepatienten.de) zu fördern und andererseits in der Vorklinik die Relevanz naturwissenschaftlicher Inhalte an klinischen Beispielen aufzuzeigen.

Im Jahre 2008 wurden im Rahmen einer Pilotstudie zwei Evaluationen in der Vorklinik durchgeführt. Zwei virtuelle Patienten, die bisher im klinischen Studienabschnitt eingesetzt wurden, wurden für die Vorklinik inhaltlich und vom Schweregrad angepasst. Zusätzlich wurden die Fälle durch interaktive Grafiken bereichert. Diese Fälle wurden den Studierenden im Rahmen der Pilotstudie auf freiwilliger Basis zusätzlich zu Seminaren zu den entsprechenden Themen angeboten. Die Akzeptanz dieser virtuellen Patienten wurde anhand eines elektronischen Fragebogeninstruments (Likert-Skala: 1 = trifft überhaupt nicht zu bis 5 = trifft voll zu) erhoben.

Ergebnisse:

Konzeption des Projekts: Virtuelle Patienten sollen in allen klinischen und auch den vorklinischen Fachbereichen eingesetzt werden. Wöchentlich soll jeweils mind. ein Fall angeboten und fest in das Curriculum eingebunden werden. Zunächst werden virtuelle Patienten in den Fachbereichen der Vorklinik, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Neurologie, Chirurgie und Frauenheilkunde entwickelt, curricular eingebunden und anhand validierter Instrumente evaluiert. Für 2010 ist die Erweiterung auf die Fachbereiche der Notfallmedizin und Allgemeinmedizin vorgesehen.

Bisherige Ergebnisse: 50 Studierende evaluierten die o.g. Fälle. 92% der Studierenden empfanden die Verknüpfung der klinischen und vorklinischen Inhalte als gelungen (jeweils Zustimmung: Likert-Skala 4 & 5). 85% gaben an etwas Sinnvolles gelernt zu haben. 92% wünschen sich virtuelle Patienten in allen anderen Fachbereichen. 89% hatten keinerlei Schwierigkeiten in der Handhabung des Programms. 69% attestierten einen angepassten Schwierigkeitsgrad. Die Gesamtbeurteilung auf einer Skala von 6 = sehr gut bis 1= sehr schlecht war 5.7.

Schlussfolgerung: Entsprechend dem Wunsch der Studierenden wird in Heidelberg das longitudinale Projekt „Virtuelle Patienten“ etabliert. Erste Ergebnisse der Evaluation sind vielversprechend. Die Konzeption, erste Ergebnisse und der aktuelle Stand des Projekts werden vorgestellt.