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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Web-basierte Makroskopie und Histologie durch Videopodcasting und Virtuelle Mikroskopie als Ergänzung der Vorlesungen und Praktika im Medizinischen

Web-based macroscopy and histology with videopodcasting and virtual microscopy as complement for lessons and practical training in the medical studies

Vortrag

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT5V103

doi: 10.3205/09gma103, urn:nbn:de:0183-09gma1031

Published: September 2, 2009

© 2009 Perez-Bouza et al.
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Text

Fragestellung: An der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen wurde die Medizinerausbildung zum Wintersemester 2003/04 komplett reformiert. Der Aachener Modellstudiengang enthält neue Lehr-, Lern- und Prüfungsformen. Hier wird bis zur Ärztlichen Basisprüfung nach dem 6. Semester interdisziplinär und fachübergreifend in Organblöcken unterrichtet. Die Pathologie spielt hierbei eine Schlüsselrolle in der Brückenbildung zwischen Vorklinik und Klinik. Das Selbsstudium spielt im Aachener Modellstudiengang neben dem Präsenzunterricht nach wie vor eine große Rolle.

Methodik: Durch die Einführung der Web-basierten Mikroskopie zur Ergänzung der Histologiekurse wurde das eigenständige Mikroskopieren ausserhalb der Lehrräume stark angeregt. Das Projekt "Virtuelle Mikroskopie" (http://www.vm.rwth-aachen.de) wurde in einer zweiten Phase mit der Videopodcastreihe "PathoCast" kontinuierlich weiterentwickelt. Beide Module haben die wichtige Aufgabe, die Welt der Morphologie kranker Organe mit dem Krankenbett zu verbinden, demnach ständig einen klinischen Bezug herzustellen.

Das Angebot basiert auf Lerneinheiten, die ein bestimmtes Krankheitsbild aus dem Gegenstandskatalog verschiedener Organsysteme vorstellen. Das erklärende Video der Lerneinheit fasst das Thema zusammen, zeigt das makroskopische Bild des kranken Organes und hebt in vielen Fällen den klinischen Bezug hervor. Die dazugehörigen verlinkten mikroskopischen Präparate sind in einer Sammlung zusammengestellt, die bereits in der ersten Phase des Projektes entstanden ist. Die Präparate enthalten Markierungen mit einem erklärenden Text für das Selbstudium der Histopathologie. Neuerdings wurde ein ebenfalls Web-basiertes Prüfungssystem hinzugefügt, das den Studierenden die Gelegenheit bietet, ihr neu erworbenes Wissen zu überprüfen.

Besonders attraktiv ist die Möglichkeit der Übertragung der Videos durch iTunes-University auf einen iPod, damit das Material auch ohne Internetverbindung das Lernen mit konventionellen Büchern im Sinne von blended-Learning unterstützt.

Ergebnisse: Das Projekt wird regelmäßig von den Studierenden evaluiert und die Nutzung mittels statistischer Auswertung der Zugriffe auf die übergeordnete Webseite sowie auf die einzelnen Videos analysiert. Dabei zeigte sich eine starke zeitabhängige und Prüfungsorientierte Nutzung des Angebotes im Semester und während der Vorbereitung der sog. Basisprüfung. Die Umfragen heben die Beliebtheit der Lehrmethode und des Inhaltes hervor.

Schlussfolgerung: Die Kombination der virtuellen Mikroskopie mit Videos in Form von Podcasts sowie die Einbindung des Lernmaterials in ein Online-Prüfungssystem ist eine effektive und beliebte Form des Unterrichts ausserhalb der Lernräume, die modular aufgebaut werden kann und das Konzept des blended-Learning optimal unterstützt.