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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Welche Erwartungen haben Medizinstudenten/innen der Vorklinik in ein Wahlfachseminar zur Einführung in die hausärztliche Medizin

Vortrag

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  • corresponding author Klaus Schulten - Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrauftrag Allgemeinmedizin, Ebensfeld, Deutschland
  • author Eckhart G. Hahn - Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT4V065

doi: 10.3205/09gma065, urn:nbn:de:0183-09gma0656

Published: September 2, 2009

© 2009 Schulten et al.
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Fragestellung: Im Rahmen eines Wahlfachseminars für den Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung mit dem Thema Einführung in die hausärztliche Medizin werden die teilnehmenden Medizinstudenten/innen der Vorklinik befragt, welche Erwartungen sie in das Seminar haben und welche Inhalte besprochen werden sollten.

Methodik: Die am Wahlfachseminar Einführung in die hausärztliche Medizin teilnehmenden Medizinstudenten/innen mit jeweils 20 Studenten/innen pro Semester sollten auf Karten notieren, welche Themen im Seminar besprochen werden sollten. Um eine Übersichtlichkeit zu gewährleisten, wurden die Antworten in 3 Gruppen eingeteilt.

Der 1.Gruppe wurden Antworten zugeordnet, bei denen es sich um die Praxisorganisation und Praxismanagement handelt. In die 2.Gruppe wurden Antworten eingeordnet, bei denen es um das Spannungsfeld des Hausarztes im deutschen Gesundheitssystem geht. Der 3. Gruppe wurden Antworten zugeordnet, welche die Spezifität der Allgemeinmedizin gegenüber anderen Fächer in der Medizin herausstellt.

Ergebnisse: Der Gruppe 1 wurden Themenbereiche zugeordnet, welche die Praxisorganisation wie z.B. Bestimmungen zur Eröffnung einer Hausarztpraxis, Organisation des Tagesablaufs, Abrechnung mit Krankenkassen und Patientenmanagement betrifft. Hierzu gab es insgesamt 39 Nennungen, die für die Studenten/innen von Interesse waren. In der 2. Gruppe finden sich Themenbereiche, welche das aktuell bestehende Spannungsfeld der hausärztlichen Medizin mit dem deutschen Gesundheitssystem umfassen. Hier sollten Probleme wie die Vor- und Nachteile von Praxis und Klinik, aber auch die Arbeitsbelastung in der hausärztlichen Praxis angesprochen werden. Es sollten auch die wirtschaftlichen Aspekte einer Allgemeinarztpraxis erwähnt werden. Dieser Gruppe wurden 33 Nennungen zugeordnet. Die 3. Gruppe umfasst die Spezifität der Allgemeinmedizin mit Erfahrungsberichten und typischen Fallbeispielen aus der Praxis, den diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, dem Stellenwert der psychosomatischen Medizin in der Hausarztpraxis, aber auch Ausbildungsinformationen für die Weiterbildung. Hierzu gab es 58 Themenvorschläge.

Schlussfolgerung: Überraschenderweise interessieren sich schon Medizinstudenten/innen im vorklinischen Abschnitt für die Organisation einer hausärztlichen Praxis, obwohl hierzu noch etliche Jahre Zeit besteht. Nachdem es derzeit eine aktuelle Diskussion über das deutsche Gesundheitssystem und die hausärztliche Medizin gibt, sind die Themenvorschläge aus der zweiten Gruppe sicherlich unter diesem Aspekt zu sehen. Die Themen der dritten Gruppe spiegeln das primär hohe Interesse an der hausärztlichen Medizin bei Medizinstudenten/innen wieder. Ein wichtiges Anliegen der Medizinstudenten/innen sind Patientenbeispiele aus der täglichen hausärztlichen Praxis, um schon in der Vorklinik einen Praxisbezug herstellen zu können.