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Kommunikationstraining für Studierende der Zahnheilkunde - ein Pilotprojekt und dessen Auswirkungen
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Received: | May 8, 2008 |
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Revised: | August 6, 2008 |
Accepted: | August 6, 2008 |
Published: | August 19, 2008 |
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Einführung: Grundlage für die Ausgestaltung der Lehre im Fach "Zahnmedizin" ist immer noch die Approbationsordnung für Zahnärzte aus dem Jahre 1955. Wie der Wissenschaftsrat in seinen "Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Zahnmedizin" und die ADEE zu „Profil und Kompetenz des europäischen Zahnarztes“ formuliert haben, müssen innerhalb des Studiums der Zahnmedizin ebenso die Fähigkeiten Kommunikation, psychologisch einfühlsames soziales Verhalten und humane mitfühlende Behandlung von Patienten zu den professionellen Hauptkompetenzen gehören, dies sind Anforderungen an eine moderne und interdisziplinär ausgerichtete Lehre. Die zentrale Frage von Lehrmodulen zu Interaktion und Kommunikation stellt sich bzgl. der Auswirkungen dieser.
Methode: An der Universitäts-Mund-Zahn-Kieferklinik Heidelberg wurden Studierende im Fachsemester 6 und 7 bzgl. Gesprächsführung im Kontakt mit Standardisierten Patienten und mittels Feedback geschult. An der randomisierten kontrollierten Pilotstudie nahmen 58 Studierende teil (Interventionsgruppe: N=29; Kontrollgruppe: N=29). Die Schulung bestand aus vier Einheiten mit einer Dauer von jeweils 45 Minuten, wobei die Studiengruppe das Kommunikationstraining absolvierte, die Kontrollgruppe traditionelle Vorlesungen hörte. Erfasst wurden die subjektive Selbsteinschätzung der kommunikativen Fähigkeiten der Studierenden im Prä-/Post -Vergleich, die Prüfungsergebnisse und die Patientenzufriedenheit der von den Studierenden beider Gruppen behandelten ersten Patienten. Weiterhin wurden die Veranstaltungen seitens der Studierenden evaluiert.
Ergebnis: Die Pilotstudie konnte eine erste realistische und verbesserte Selbsteinschätzung der Studierenden beider Gruppen bzgl. der kommunikativen und interaktiven Fähigkeiten darstellen (signifikant für die Kontrollgruppe). Die Prüfungsergebnisse zeigten, dass die Studierenden beider Studiengruppen gute Prüfungsergebnisse erzielten, innerhalb der Interventionsgruppe konnten alle Studierenden bestehen, in der Kontrollgruppe konnten 2 Studierende die Prüfung nicht erfolgreich abschließen (nicht signifikant). Die Patienten attestierten den Studierenden beider Gruppen sehr gute affektive Fähigkeiten. Die Evaluationsergebnisse konnten zeigen, dass die Studierenden die Teilnahme an der Vorlesungsveranstaltung gegenüber der Schulungsteilnahme mit Standardisierten Patienten bzgl. Relevanz und Kompetenzzuwachs höherwertiger einschätzten.
Diskussion: Die in diesem Pilotprojekt vorgestellte strukturierte, durch Schauspieler unterstützte Kommunikationsschulung hat sich im Vergleich zur Vorlesungsveranstaltung als wirksam und geeignet erwiesen, die Domäne der affektiven Kompetenzen zu beeinflussen. Studierende und Patienten profitieren von entsprechenden Lehrmodulen, die innerhalb curricularer Planungen berücksichtigt werden sollten. Umfang, Art und Gesamtdauer der Schulungen sollten hinsichtlich der erhöhten Wirksamkeit und gewünschten Kompetenzzunahme diskutiert und erweitert werden.