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Formatives und summatives elektronisches Prüfen in der Tiermedizin
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Received: | May 27, 2008 |
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Revised: | August 6, 2008 |
Accepted: | August 6, 2008 |
Published: | August 19, 2008 |
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Die Einführung der neuen tierärztlichen Approbationsverordnung (TAppV) und die Forderung nach studienbegleitenden Prüfungen, sowie das klinisch-praktische Jahr an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) hat für ein erhöhtes Aufkommen an formativen und summativen Prüfungen gesorgt. Um den Ablauf dieser zu vereinfachen und den Studierenden ein schnelles Feedback zu ermöglichen, wurden an der TiHo verschiedene elektronische Prüfungsverfahren eingesetzt und evaluiert.
Zum Selbstlernen und zur Selbstevaluierung des Lernerfolges wird an der TiHo das fallbasierte Lernsystem CASUS als freiwillige Ergänzung der Präsenzlehre eingesetzt. Je nach Kurs werden hier Nutzungsraten zwischen 25 und 70% erreicht.
Für formative Lernkontrollen im Präsenzunterricht wird das anonyme Feedback-System PowerVote eingesetzt. Eine Befragung von 259 Studierenden zeigte die hohe Akzeptanz dieses Systems und den Wunsch nach weiterer Nutzung. Die Studierenden gaben an, dass sie eine Erhöhung des Lernerfolges durch den Einsatz des Feedback-Systems spürten.
Für eine summative Prüfung in klinischer Propädeutik mit synchronen MC-Fragen wurde bei 222 Teilnehmern das MobiTed-Abstimmsystem genutzt. Der Prüfungsablauf war problemlos, wenige Minuten nach Prüfungsende lagen die Ergebnisse vor und konnten in das StudIS übertragen werden. Die abschließende Befragung der Studierenden ergab eine hohe Akzeptanz (68,7%) aber auch ein gewisses Misstrauen gegenüber der neuen Technik (41,1%).
Im Sommersemester 2008 wurde erstmals QExam der Firma Codiplan für eine Examensprüfung mit asynchroner Fragenreihenfolge eingesetzt. 27,3% der Studierenden entschieden sich freiwillig zur Teilnahme an der elektronischen Klausur, während die restlichen die mündliche Prüfung bevorzugten. Die Klausur bestand aus MC-Fragen (Typ Apos, 2 Distraktoren), die teilweise mit Bildern angereichert waren. Wiederum standen die Ergebnisse sofort bei Klausurende fest. Eine anschließende persönliche Befragung zeigte Zufriedenheit bei den Studierenden über die Prüfungsmethode.
Zusammenfassend lässt sich eine wachsende Akzeptanz elektronischer Prüfungssysteme in der Tiermedizin feststellen, wenn der Mehrwert für die Studierenden deutlich erkennbar ist. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule plant den Einsatz der verschiedenen Systeme für die unterschiedlichen Fächer weiterhin auszubauen und in Zukunft möglichst zu vereinheitlichen.