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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.11. - 18.11.2007, Hannover

Medical Humanities im Medizinstudium: Praktische Erfahrungen in der Lehre zur Geschichte, Theorie und Ethik

Medical Humanities in Medical Education: Experiences in teaching History, Philosophy and Ethics

Vortrag/Lecture

  • corresponding author Andreas Frewer - Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Erlangen, Deutschland
  • author Irene Hirschberg - Medizinische Hochschule Hannover, Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin, Hannover, Deutschland
  • Florian Bruns - Medizinische Hochschule Hannover, Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin, Hannover, Deutschland
  • author Uwe Fahr - Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Erlangen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Hannover, 16.-18.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gma194

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Published: November 14, 2007

© 2007 Frewer et al.
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Text

Einleitung: Für das Querschnittsfach „Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin“ (Q 2) sind in den letzten Jahren neue Lehrinhalte mit innovativen Lehrformen verknüpft worden. Wenn es um die Vermittlung vielschichtiger historischer Kenntnisse, differenzierter theoretischer Konzepte wie auch praktischer ethischer Fähigkeiten im Umgang mit Patienten geht können Beispiele aus den Bereichen Literatur, Kunst und Musik helfen. Ein geisteswissenschaftlich-hermeneutischer Zugang zu Problemen komplexer Patientenwirklichkeit wird durch Module aus dem Bereich der Humanwissenschaften sinnvoll unterstützt. Im angloamerikanischen Raum erfährt dies bereits längere Zeit unter dem Stichwort „Medical Humanities“ eine weitere Verbreitung.

Methodik: An der Medizinischen Hochschule Hannover und am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg werden Lehrinhalte im Unterricht zur „Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin“ bereits seit mehreren Jahren durch die Einbeziehung von Modulen aus dem Bereich „Medical Humanities“ ergänzt. Dabei kommen in Blockkursen und Seminaren für Studierende des 5. bzw. 7. Studiensemesters verschiedene Methoden zur Anwendung. Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags steht das Medium Film mit exemplarischen Beispielen der Arzt-Patient-Beziehung zum Thema „Überbringen schwerwiegender Nachrichten“ (breaking bad news) aus Spiel- und Dokumentarfilm.

Ergebnisse: In der internen wie auch externen Evaluation gibt es großes Interesse und sehr positive Rückmeldungen zu den einzelnen Modulen im Bereich Medical Humanities. Eine quantitative Erfassung der Lehrresultate ist jedoch nur begrenzt möglich und soll auch nicht im Mittelpunkt der Auswertung und Darstellung stehen. Gegenstand des Beitrags sind vielmehr interdisziplinäre Expertise und ein universitätsübergreifender Austausch zu Modellen der Lehre im Bereich GTE mit innovativen und kreativen Lehrbeispielen. Es werden Erfahrungen im Umgang mit Filmbeispielen wie „Robert Koch. Der Bekämpfer des Todes“, „Der Zauberberg“, „Der Pannwitz-Blick“ oder „Mein Leben ohne mich“ präsentiert.

Schlussfolgerungen: Für den Querschnittsbereich „Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin“ erscheint die Integration von Modulen aus dem Bereich Medical Humanities vor dem Hintergrund der Erfahrungen an verschiedenen Universitäten sehr fruchtbar. Lehrmodelle und innovative Ansätze zur Unterrichtsgestaltung sollen in dem Beitrag mit Filmbeispielen vorgestellt und zusammen mit den Teilnehmern des Forums diskutiert werden [1], [2], [3].


Literatur

1.
Frewer A. Ethik im Studium der Humanmedizin. Lehrsituation und Reformperspektive an deutschen Universitäten, Teil II. Erlangen, Jena: Verlag Palm & Enke; 1994.
2.
Stöckel S, Neitzke G, Frewer A, Lohff BInnovation im Medizinstudium: Geschichte, Theorie und Ethik. Dtsch Arztebl. 2005;102:A330-334.
3.
Möller M, Neitzke G, Stöckel S, Lohff B, Frewer A. Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. Ergebnisse einer Umfrage zur Lehre an deutschen Hochschulen. GMS Z Med Ausbild. 2006;23(2):Doc38.