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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.11. - 18.11.2007, Hannover

Verbesserung der Lehre im Fach Arbeits- und Sozialmedizn durch Einsatz von Schauspielpatienten

Poster

  • corresponding author Birgit Emmert - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Arbeits- und Sozialmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Anja Hitz - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Arbeits- und Sozialmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Ernst Hallier - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Arbeits- und Sozialmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Jean-Francois Chenot - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Arbeits- und Sozialmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Anne Simmenroth-Nayda - Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Arbeits- und Sozialmedizin, Göttingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Hannover, 16.-18.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gma17

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Published: November 14, 2007

© 2007 Emmert et al.
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Text

Einleitung: Bei der Vermittlung arbeits- und sozialmedizinische Lehrinhalte bestehen bei Studierenden oftmals Akzeptanz- und Motivationsprobleme. Im WS 06/07 wurde das bisherige Seminar, überwiegend mit Frontalunterricht, durch ein Seminar mit praktischen Übungen unter Einsatz geschulter Schauspielpatienten (SP) ersetzt. Bisher gibt es im Fach Arbeitsmedizin und Sozialmedizin keine Erfahrungen mit diesem neuen Unterrichtskonzept. Um die Akzeptanz dieser aufwendigen Unterrichtsform zu überprüfen, wurde neben der universitätsinternen eine eigene Evaluation durchgeführt.

Methode: Konzipiert wurden 4 Fallbeispiele (FB) mit den Themen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung/Krankschreibung, Jugendarbeitsschutzuntersuchung, Wege-/Arbeitsunfall und Verordnung eines Heilverfahrens. Nach Vermittlung des theoretischen Lehrinhaltes wurden erstmals im WS06/07 die ärztlichen Anamnesegespräche mit den SP in der Kleingruppe (ca. 10 Studierende) geübt und eine gezielte Rückmeldung (Feedback) durch die SP und Dozenten gegeben. Daran schloss sich die Diskussion in der Kleingruppe an. Im WS06/07 wurden die generelle Akzeptanz und Verbesserungsvorschläge der Studierenden in offener Frageform evaluiert. Im SS 07 erfolgte eine detaillierte Evaluation mit 14 geschlossenen Fragen zum neuen Unterrichtskonzept.

Ergebnisse: Von den insgesamt 141 Studierenden im WS 06/06 bewerteten 91% das neue Unterrichtskonzept als „positiv“ und 8% als eher „negativ“ (78% Rücklaufquote). Gewünscht wurde eine Kürzung des Theorieteils zu Gunsten des praktischen Anamnesegesprächs mit SP. Nach entsprechender Umsetzung im SS 07 mit 179 Studierenden (83% Rücklaufquote) hielten 99% das Unterrichtskonzept für „geeignet, praktisch-kommunikative Fertigkeiten“ zu fördern. Einen „positiven Lerneffekt“ verzeichneten insgesamt 97%. Der Eignung zur „Überprüfung des theoretischen Wissens“ stimmten 23% nicht zu. Abschließend befürworteten 92% den Einsatz von SP als geeignetes Instrument „zur Erhebung einer Arbeits- und Sozialanamnese“. Daneben ließ sich eine signifikante Verbesserung in der universitätsinternen Evaluation verzeichnen.

Diskussion: Trotz des hohen Organisations- und Zeitaufwandes haben die positiven Evaluationsergebnisse zur Weiterführung des praxisnahen Unterrichtskonzeptes ermutigt. Verbessert werden muss die Einbettung der theoretischen Lehrinhalte. Der Einsatz von geschulten SP stellt ein hilfreiches Instrument zum Üben des ärztlichen Anamnesegesprächs auch für arbeits- und sozialmedizinische Fragestellungen dar. Gleichzeitig kann die Akzeptanz und Motivation in einem Nebenfach bei Studierenden gesteigert werden.