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Prüfungen und Geschlecht: Erste Untersuchungen in Köln
Assessment and Gender: First Investigations in Cologne
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Published: | October 23, 2006 |
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"Gender Mainstreaming“ ist in der politischen Kultur mittlerweile ein gesetzter Begriff und wird, so auch in Nordrhein-Westfalen, in die politischen Leitlinien übernommen (z.B. im aktuellen Koalitionsvertrag der Landesregierung NRW). Auf der Ebene der Medizinischen Fakultäten dient das Konzept entsprechend als Leitlinie: In den "Zielvereinbarungen III“ des Innovationsministeriums (MIWFT) ist die Beachtung des Gender-Aspektes einer der Hauptaspekte.
Vor diesem Hintergrund wurde in Köln mit der Evaluation der Elemente des Lehr- und Lernprozesses im Hinblick auf die geschlechtsspezifische Betrachtung begon-nen. Derzeit liegt der Focus insbesondere auf der Betrachtung des Prüfungssystems.
In zurückliegenden post-hoc Analysen der Evaluationen aus dem Kölner Evaluationsinventar für Lehrveranstaltungen (KEIL) aus den Jahren 1997-2003 konnte gezeigt werden, dass Studentinnen neben einer stärkeren psychosomatischen Orientierung insbesondere die apperzeptierte eigene Vorbereitung auf das Praktische Jahr niedriger einschätzen (korrespondierend zu Jünger et al. die bereits auf eine Selbstüberschätzung eines Teil der Stundenten hingewiesen hatte). Konkrete Benachteiligungen hingegen wurden auch in anschließenden, semistrukturierten Interviews von Studentinnen nicht angegeben, wohl aber als für das Berufsleben erwartet, beschrieben.
Vorgestellt werden sollen die Daten der derzeit laufenden Evaluation von Studierenden im Hinblick auf deren Selbsteinschätzung und Akzeptanz der verschiedenen Prüfungsformen (müdlich, schriftlich, praktisch) sowie die Ergebnisse der Untersuchung von deren Prüfungsdaten auf eine systematische, geschlechtsspezifische Verzerrung in der Prüfungsbewertung.