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Forum Medizin 21, 45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Zusammenarbeit mit der Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin

22.09. - 24.09.2011, Salzburg, Österreich

Allgemeinmedizin an der virtuellen Hochschule Bayern – ein Gemeinschaftsprojekt von TU und LMU München

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Manuel Carranza - Lehrbereich Allgemeinmedizin der LMU, München, Deutschland
  • presenting/speaker Anna-Maria Moog - Lehrbereich Allgemeinmedizin der LMU, München, Deutschland
  • presenting/speaker Linn Heiss - Institut für Allgemeinmedizin der TU, München, Deutschland
  • Antonius Schneider - Institut für Allgemeinmedizin der TU, München, Deutschland
  • corresponding author Jörg Schelling - Lehrbereich Allgemeinmedizin der LMU, München, Deutschland

45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Forum Medizin 21. Salzburg, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11fom172

doi: 10.3205/11fom172, urn:nbn:de:0183-11fom1727

Published: September 14, 2011

© 2011 Carranza et al.
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Outline

Text

Hintergrund: E-Learning hat sich in den letzten Jahren zunehmend als sinnvolle Ergänzung zu traditionellen Lehrformen bestätigt und bietet auch in der Allgemeinmedizin viele Vorteile [1], [2], [3]. Elektronische Lernfälle sind zwar keine Alternative für die Lehre am Krankenbett zur Vermittlung praktischer klinischer Fähigkeiten [2], [4], die Vorteile des Blended Learning (integriertes Lernen) sind allerding ebenfalls unbestritten [5], [2].

Material und Methoden: Gefördert durch die virtuelle Hochschule Bayern (VHB) konnte die Ludwig-Maximilians-Universität in Kooperation mit der Technischen Universität München ein fallbasiertes, interaktives Online-Seminar Allgemeinmedizin entwickeln. Eingebettet in das Lernsystem „Casus“ besteht das Seminar aus 16 Lernfällen, welche die häufigsten Beratungsanlässe aus der Hausarztpraxis aufgreifen und grundlegende Aufgaben und Funktionen des Hausarztes aufzeigen. Die Fälle sind in 7 bis 10 Kapitel (Anamnese, körperliche Untersuchung, Labor, apparative Untersuchungen, Therapie, Verlauf und abschließende Fallbesprechung) unterteilt. Der Lernende soll in sich anschließenden Aufgaben- und Frageeinheiten sein Wissen überprüfen und mithilfe der Erklärungstexte erweitern können. Er erhält Feedback auf alle Eingaben. Bei den meisten Fällen handelt es sich um authentische Patientenkasuistiken. Das Online-Seminar wird von den Studierenden begleitend zu den Präsenzveranstaltungen im 2. klinischen Studienjahr absolviert. Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten die Studierenden ein Zertifikat.

Ergebnisse: 181 Studenten haben im letzten Semester am gemeinsamen Kursangebot der Universitäten teilgenommen. 49 (27%) Studierende haben den Kurs erfolgreich absolviert (mindestens 8 Fälle mit 60% der Fragen richtig beantwortet) und ein Zertifikat erhalten. Die Teilnehmer waren mit dem Inhalt und der Bedienung des Kurses (Online-Evaluation) sehr zufrieden. Im Durchschnitt haben die Studierenden den Kurs mit der Schulnote 1,8 bewertet.

Schlussfolgerung/Implikation: Das fallbasiertes E-Learning ist besonders bedeutsam, weil dadurch anhand authentischer Fälle und einer simulierten realitätsnahen Umgebung praktisches Handlungs- und Prozesswissen vermitteln werden. Der Erfolg dieses Kurses ist noch ein Beweis, dass das E-Learning auch in der Allgemeinmedizin leicht durchführbar ist und dass es von den Studierenden gut angenommen wird. Besonders die Kooperation der beiden Münchner Universitäten ist als modellhaft und konstruktiv hervorzuheben. Wir laden weitere Hochschulstandorte in Bayern ein, an entsprechenden Projekten teilzunehmen.


Literatur

1.
Friedberg EC. Peer review of scientific papers — A never-ending conumdrum. DNA Repair. 2010;9(5): 476-7.
2.
Gensichen J, Bischoff M, Gerlach FM. E-Learning in der allgemeinmedizinischen Ausbildung: zentrale Begleitung im dezentralen Praktikum: eine Evaluation. GMS Z Med Ausbild. 2005;22(2):Doc25.
3.
Kassop M. Ten Ways Online Education Matches, or Surpasses, Face-to-Face Learning. The Technology Source. 2003.
4.
Rubinstein J, Dohble A, Ferenchick G. Puzzle based teaching versus traditional instruction in electrocardiogram interpretation for medical students – a pilot study. BMC Medical Education. 2009;9(4).
5.
Druhmann C, Hohenberg G. Erfolgreiches Lernen in einem Blended Learning-Szenario im Vergleich mit der Präsenzausbildung – am Beispiel einer MTA-Ausbildung der Fachrichtung Radiologie. GMS Z Med Ausbild. 2009;26(4):Doc43. DOI: 10.3205/zma000636 External link