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Forum Medizin 21, 45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Zusammenarbeit mit der Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin

22.09. - 24.09.2011, Salzburg, Österreich

Untersuchung von Mediatoren des Interventionseffekts in kontrollierten Studien

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Justine Rochon - Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Universität Heidelberg, Deutschland

45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Forum Medizin 21. Salzburg, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11fom042

doi: 10.3205/11fom042, urn:nbn:de:0183-11fom0426

Published: September 14, 2011

© 2011 Rochon.
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Die Leitlinie des Medical Research Council zur Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen betont zwei zentrale Aspekte der Untersuchung komplexer Interventionen. Demnach sollen Studien zu komplexen Interventionen nicht nur pragmatische Fragen („Does it work?“) beantworten und damit den Intention-to-treat Effekt bestimmen. Mindestens genauso wichtig sind explanatorische Fragen („How does it work?“): Welche Bestandteile der Intervention sind wirksam und für welche Effekte verantwortlich? Lassen sich Faktoren identifizieren, die den Interventionseffekt moderieren bzw. vermitteln (Mediatoren)? Diese Fragen können durch die Schätzung direkter und indirekter Effekte der Intervention beantwortet werden. Die Evaluation der zugrundeliegenden Mechanismen soll helfen, effektivere Interventionen zu entwickeln und deren Umsetzung in die Praxis zu verbessern.

In diesem Beitrag sollen zwei Ansätze zur Untersuchung von Mediator- und Moderatoreffekten vorgestellt werden: Der traditionelle Structural Equation Modelling (SEM) Ansatz, der auf Baron und Kenny (1986) [1] zurückgeht und der alternative Causal Inference (CI) Ansatz, der kürzlich von Emsley, Dunn und White (2010) [2] präsentiert wurde. Basierend auf dem SEM-Ansatz soll zunächst erklärt werden, wie direkte und indirekte Effekte der Intervention mit Hilfe von Regressionsanalysen geschätzt werden können und mit welchen Problemen bei der Interpretation der Ergebnisse zu rechnen ist, wenn unbeobachtete Störeinflüsse nicht ausgeschlossen werden können. Anschließend soll die Verwendung von Instrumentalvariablen als Teil des CI-Ansatzes in kontrollierten Studien erläutert werden. Anhand einer Beispielstudie zur Evaluation einer komplexen Intervention werden die verschiedenen Effekte geschätzt und diskutiert.


Literatur

1.
Baron RM, Kenny DA. The moderator-mediator variable distinction in social psychological research: conceptual, strategic, and statistical considerations. J Pers Soc Psychol. 1986;51(6):1173-82.
2.
Emsley R, Dunn G, White IR. Mediation and moderation of treatment effects in randomised controlled trials of complex interventions. Stat Methods Med Res. 2010;19(3):237-70.