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Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

08.03. - 10.03.2018, Graz

Lernen durch praktische Anwendung – ein Kurs zur Erstellung systematischer Übersichtsarbeiten

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Dawid Pieper - Universität Witten/Herdecke
  • Dirk Müller - Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Universitätsklinikum Köln (AöR)
  • Stephanie Stock - Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Uniklinik Köln

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl. 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Graz, Österreich, 08.-10.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ebmP4-5

doi: 10.3205/18ebm098, urn:nbn:de:0183-18ebm0981

Published: March 6, 2018

© 2018 Pieper et al.
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Hintergrund/Fragestellung: Im Studiengang Gesundheitsökonomie (Bachelor) der Universität zu Köln haben die Studierenden die Möglichkeit, nach dem Pflicht- bzw. Basismodul EbM ein sich über 2 Semesterwochenstunden erstreckendes Praxisseminar “Health Technology Assessment” zu belegen, in dem EbM-Grundlagen vertieft werden und das im Wintersemester 2016/17 erstmals mit einer Hausarbeit als Prüfungsleistung abschloss. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Kursinhalte aus Sicht der Lehrenden und Lernenden zu reflektieren.

Material: Die Kursinhalte verteilen sich gleichmäßig auf Vorlesungen und Übungen. Als Prüfungsleistung verfassen die Studierenden in einer Hausarbeit ihre eigene systematische Übersichtsarbeit (inkl. Meta-Analyse) zu einer Intervention auf Basis von randomisierten kontrollierten Studien. Dabei wählen die Studierenden aus einem Pool vorgegebener Fragestellungen. Die Studierenden haben den Kurs in der letzten Veranstaltung (vor Abgabe der Hausarbeit) evaluiert. Dafür ist der Fragebogen zur Evaluation von Seminaren (FESEM) anonym ausgefüllt worden.

Ergebnisse: Mit einer Hausarbeit haben alle 40 Studierenden den Kurs erfolgreich abgeschlossen. Aus Sicht der Lehrenden hat insbesondere der verstärkte Einsatz von Übungen sehr gut funktioniert den Studierenden grundlegende Methoden zu vermitteln. Dazu gaben die Studierenden größtenteils ein sehr positives Feedback. Eine Herausforderung aus der Lehrperspektive ist die erforderliche schnelle Beantwortung von Fragen der Studierenden in der Zeit nach Vorlesung und Abgabe der Hausarbeit. Die Wahl geeigneter und wechselnder Themen, die im Rahmen der Hausarbeit bearbeitet werden können, stellt eine weitere zukünftige Aufgabe da. Damit sich die Studierenden auf methodische Aspekte konzentrieren können, bedarf es medizinisch nicht zu komplexer Themen, die nur grundständige klinische Expertise erfordern. Insgesamt nahmen 28 (70%) Studierende an der Evaluation teil. Für den ersten Teil des FESEM (16 Items) ergab sich ein Durchschnittswert von 1,62 auf einer Skala von 1 (Zustimmung) bis 4 (keine Zustimmung) bei positiver Formulierung der Aussagen.

Schlussfolgerungen: Die sehr positiven Erfahrungen aus Sicht der Lehrenden und Studierenden resultieren in einer Fortführung des entworfenen Formats bei gleichzeitiger Feinjustierung. Der Kurs verknüpft die reine Wissensvermittlung mit anschließender praktischer Anwendung und dient als Beispiel systematische Übersichtsarbeiten an Studierende zu vermitteln.