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Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

08.03. - 10.03.2018, Graz

Legitime Anforderungen an die Versorgung – Vorstellung der Methodik zur Entwicklung von Qualitätsindikatoren im Rahmen der gesetzlich verpflichtenden Qualitätssicherung

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Stefanie Erckenbrecht - Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG)
  • Fanny Schoeler-Rädke - Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG)
  • author Jürgen Pauletzki - Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG)

Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl. 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Graz, Österreich, 08.-10.03.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ebmV-04-5

doi: 10.3205/18ebm025, urn:nbn:de:0183-18ebm0253

Published: March 6, 2018

© 2018 Erckenbrecht et al.
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Text

Hintergrund: Der Gemeinsame Bundesausschuss hat das IQTIG (Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen) als Institut nach §137a SGBV mit der Entwicklung eines Qualitätssicherungsverfahrens im psychiatrischen Versorgungsbereich beauftragt. Ausgangspunkt ist ein verfahrensspezifisches Qualitätsmodell, welches das Gesamtbild der Versorgung im Rahmen des geplanten Qualitätssicherungsverfahrens abbildet. Dieses Modell besteht aus 17 Qualitätsaspekten, die zu Qualitätsindikatoren weiterentwickelt werden. Diese Indikatoren ermöglichen es, aus Versorgungsdaten nachvollziehbare Bewertungen der Versorgungsqualität abzuleiten.

Ziel: Vorstellung der erstmals angewandten Methodik zur Ableitung von Qualitätsindikatoren aus dem Qualitätsmodell für ein sektorenübergreifendes Verfahren der datengestützten Qualitätssicherung.

Methoden: Es wurde das methodische Vorgehen gemäß den „Methodischen Grundlagen 1.0“ des IQTIG angewendet.

Ergebnisse: Liegt ein Qualitätsmodell vor, erfolgt die Ableitung von Qualitätsindikatoren in einem mehrstufigen Prozess. Zunächst findet die Konkretisierung zu Qualitätsmerkmalen statt, diese sind ein Zwischenschritt in der Entwicklung von Qualitätsindikatoren. Die Ableitung von Qualitätsmerkmalen erfolgt auf der Grundlage von Leitlinien. Für die Priorisierung der Merkmale nach ihrem Verbesserungsbedarf und -potential werden ein externes Expertengremium einbezogen, eine fokussierte, merkmalsbezogene Literaturrecherche durchgeführt und explorative Analysen mit dem IQTIG vorliegenden Sozialdaten durchgeführt.

Bei der Operationalisierung werden die Qualitätsmerkmale zu Qualitätsindikatorentwürfen (QI-Entwürfen) weiterentwickelt. Für die QI-Entwürfe werden Merkmalsdefinitionen konkretisiert, und Grundgesamtheiten, Erfassungsinstrumente und Referenzbereiche festgelegt. Das Expertengremium kommentiert diese QI-Entwürfe. Nach Abschluss dieses Prozessschritts liegt eine Liste möglicher Qualitätsindikatoren vor.

Zuletzt wird die Liste möglicher Qualitätsindikatoren zu einem Qualitätsindikatorenset kondensiert. Es wird anhand verschiedener Kriterien geprüft, ob das Set das Qualitätsmodell angemessen abbildet. Abschließend wird das Entwicklungsergebnis nochmals gemeinsam mit dem Expertengremium reflektiert.

Schlussfolgerung: Das methodische Vorgehen, das erstmals an einem Entwicklungsprojekt des IQTIG praktisch angewandt wurde, eignet sich zur Ableitung eines Sets an Indikatoren im Rahmen der gesetzlich verpflichtenden Qualitätssicherung.