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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

Entwicklung eines Kriterienkatalogs zur Förderung der Implementierung von Leitlinien und Steigerung der Leitlinienkonformität

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Florian Fischer - Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 2 Bevölkerungsmedizin und biomedizinische Grundlagen, Bielefeld, Deutschland
  • author Kristina Klose - Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 5 Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement, Bielefeld, Deutschland

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmP13g

doi: 10.3205/14ebm139, urn:nbn:de:0183-14ebm1398

Published: March 10, 2014

© 2014 Fischer et al.
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Zielsetzung: Zahlreiche Studien belegen, dass die Umsetzung von Leitlinien im Versorgungsalltag und deren Einfluss auf die Versorgungsqualität noch verbesserungsbedürftig sind. Bislang existieren auch in Deutschland keine umfassenden Strategien und Konzepte, mit denen die Implementierung und Umsetzung von Leitlinien in der Praxis gefördert werden.

Das Ziel des Projekts besteht darin, einen systematischen Kriterienkatalog für ein geeignetes Implementierungsverfahren zu entwickeln. Dazu sollen Faktoren zu Steigerung der Akzeptanz identifiziert werden. Zudem soll durch die Entwicklung des Kriterienkatalogs die Leitlinienkonformität gesteigert werden, die eine zentrale Voraussetzung darstellt, um den Einfluss einer Leitlinie auf die Versorgungsqualität bestimmen zu können.

Methoden: Zur Erstellung des Kriterienkatalogs wird auf ein dreistufiges Vorgehen zurückgegriffen. Zunächst wird ein systematischer Literaturreview durchgeführt, um im internationalen Kontext entwickelte Implementierungsstrategien sowie deren Evaluationsergebnisse zu erfassen. Die Erfassung von Implementierungsbarrieren und potentiellen Lösungsstrategien soll ebenfalls für die Entwicklung einer geeigneten Implementierungsstrategie genutzt werden.

In dem zweiten Schritt werden zwei Fokusgruppengespräche mit jeweils fünf Vertretern unterschiedlicher Interessengruppen durchgeführt. Zu den beteiligten Interessengruppen zählen jeweils ein an der Formulierung und Implementierung von Leitlinien beteiligter Experte, ein Hausarzt (Allgemeinmediziner), ein niedergelassener Facharzt, ein im stationären Sektor tätiger Arzt und ein Patientenvertreter. Die befragten Ärzte sollen sowohl im urbanen als auch ländlichen Bereich tätig sein, um unterschiedliche Sichtweisen und Handlungsbedarfe für die Implementierung von Leitlinien abbilden zu können. Die Planung und Durchführung der Fokusgruppen erfolgt auf Basis der anerkannten Standardmethoden nach Krueger und Casey [1]. Die Auswertung erfolgt nach der zusammenfassenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring [2].

Im dritten Arbeitspaket, der Erstellung des Kriterienkatalogs für Implementierungsstrategien für Leitlinien, werden die Ergebnisse der ersten beiden Schritte zusammenfassend dargestellt. Der zu entwickelnde Kriterienkatalog soll dem deutschen Versorgungssystem Rechnung tragen.


Literatur

1.
Krueger RA, Casey MA. Focus groups. A Practical Guide for Applied Research. Thousand Oaks: Sage Publications; 2009.
2.
Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim: Beltz; 2010.