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Prävention zwischen Evidenz und Eminenz
15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 15.03.2014, Halle (Saale)

„Lifestyle“ zur Förderung von Selbstmanagement und Gesundheit depressiv erkrankter Menschen? Eine prospektive kontrollierte Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Katrin Balzer - Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • author Kristin Hesse - Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • author Anne Junghans - Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • author Ulrike Eisold - Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP gGmbH), Lübeck, Deutschland
  • author Michaela Löbig - Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP gGmbH), Lübeck, Deutschland
  • author Sascha Köpke - Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck, Lübeck, Deutschland

Prävention zwischen Evidenz und Eminenz. 15. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Halle, 13.-15.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14ebmB1a

doi: 10.3205/14ebm001, urn:nbn:de:0183-14ebm0014

Published: March 10, 2014

© 2014 Balzer et al.
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Text

Hintergrund und Fragestellung: Die Förderung des Selbstmanagements ist ein wichtiges Therapieziel in der Depressionsbehandlung. Um die Selbstmanagementfähigkeiten von Betroffenen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Schlaf zu stärken, wurde ein pflegerisch geleitetes, kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgerichtetes Gruppenangebot namens „Lifestyle“ entwickelt. Dieses wendet sich an depressiv erkrankte Menschen in stationärer Behandlung. Nach Bestätigung der Machbarkeit in einer Pilotstudie wurden die Effekte auf das körperlich-psychische Befinden untersucht.

Material/Methoden:

Design: Prospektive kontrollierte Studie mit alternierenden Interventions- und Kontrollphasen.

Setting: Eine auf die Depressionsbehandlung spezialisierte Station einer Universitätsklinik.

Teilnehmer: Patienten, die u.a. folgende Kriterien erfüllten: i) Aufnahmediagnose depressive Störung, ii) geplante Verweildauer ≥5 Wochen, iii) keine Kontraindikation gegen die Gruppentherapie.

Intervention/ Kontrolle: In jeder Phase erhielten alle Teilnehmer die am üblichen Behandlungskonzept der Station ausgerichtete Versorgung. Während der Interventionsphasen wurde zusätzlich die „Lifestyle“-Gruppe angeboten, bestehend aus 5 von geschulten Pflegenden gestalteten Terminen mit folgenden Aktivitäten: i) angeleitete Reflexion eigener Lebensgewohnheiten, ii) Entwicklung realistischer Ziele, iii) Training praktischer Selbstmanagementfähigkeiten (z.B. gemeinsames Zubereiten einer Mahlzeit).

Zuordnung: Alle im Studienzeitraum neu aufgenommenen Patienten wurden konsekutiv auf ihre Eignung für die Studie überprüft. Die Zuordnung zur Interventions- (IG) bzw. Kontrollgruppe (KG) ergab sich aus dem Aufnahmezeitpunkt.

Endpunkte: Primärer Endpunkt war die Symptombelastung (Quick Inventory of Depressive Symptomatology) 4 bis 6 Wochen nach Entlassung. Daneben wurden mehrere sekundäre Endpunkte untersucht und eine Prozessevaluation durchgeführt.

Ergebnisse: Während der 6 Interventions- und 4 Kontrollphasen wurden 81 Patienten eingeschlossen (IG=43, KG=38). Für die Analyse des primären Endpunkts liegen bisher Daten von 54 Patienten vor (IG=23, KG=31), 15 noch ausstehende Erhebungen (IG) werden in Kürze erfolgen. Beim Kongress werden die Ergebnisse zu allen Endpunkten präsentiert.

Schlussfolgerung: Die Studie wird Hinweise auf die zu erwartende Richtung und die Größe der klinischen Effekte der „Lifestyle“-Gruppe geben. Die laut Fallzahlkalkulation angestrebte Stichprobengröße von n=30 pro Studiengruppe wird erreicht.