Article
Wie misst man Patientenbeteiligung?
Search Medline for
Authors
Published: | March 23, 2011 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Patientenbeteiligung ist eine essentielle Kernoperation der Evidenz-basierten Medizin, deren Ziel es ist, wissenschaftliche Evidenz zu bestimmten Fragestellungen an Patienten zu vermitteln und mit diesen im Rahmen medizinischer Entscheidungen zu erörtern. Patientenbeteiligung auf eine nicht hierarchische Kommunikationsstruktur zwischen Ärzten und Patienten zu reduzieren, ist daher nicht korrekt, da der Inhalt dieser Kommunikation nicht beliebig ist. Während die Kriterien für die Gestaltung medialer evidenzbasierter Patienteninformation zunehmend klarer definiert werden, gibt es wenig Klarheit darüber, wie eine entsprechende mündliche Kommunikation zu beurteilen ist.
Material/Methoden: Im Workshop wird der aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisstand zu Methoden der Messung von Patientenbeteiligung zusammengetragen. Das bestehende Methodeninventar wird hinsichtlich seiner Validität in Bezug auf das Konzept der Patientenbeteiligung bewertet. Im Einzelnen sind die folgenden Kurzreferate vorgesehen:
Dr. phil. Heidi Keller:Reliabilität und Validität der deutschen Version der OPTION scale
Dr.rer.nat.Oliver Hirsch:Abbildung der OPTION scale auf Prozessschritte des Shared Decision Making
Isabelle Scholl, Dipl.-Psych.: Weiterentwicklung und psychometrische Testung des Fragebogens zur Partizipativen Entscheidungsfindung – PEF-FB-9 (Patienten- und Arztversion)
Dr. phil. Jürgen Kasper: MAPPIN’SDM (Multifocal approach to the „sharing“in the shared decision making), ein Forschungsinstrument zur konvergenten Validierung der verschiedenen Messperspektiven auf SDM
Dr. phil. Friedemann Geiger : SDMMASS (SDM meeting its concept’s assumptions), wieder ein neues SDM Maß oder der Entwurf eines Goldstandards?
Anschließend an die wissenschaftlichen Kurzvorträge wird eine Diskussion zu den einleitend formulierten Fragen moderiert. Ausgehend von den Beiträgen soll in der anschließenden Diskussion zunächst der aktuelle Forschungsbedarf festgestellt werden. Der Workshop soll sodann ein Forum für einen Austausch von Ansätzen und Ideen sein, wie bestehende methodische Mängel kurzfristig kommuniziert und längerfristig kompensiert werden können.
Ergebnisse: Die Ergebnisse des Workshops werden allen Mitgliedern der Fachgruppe Patienteninformation zugänglich gemacht.
Schlussfolgerung/Implikation: Es ist wünschenswert, dass eine Aufmerksamkeit für den bestehenden methodischen Forschungsbedarf im Bereich SDM wächst und eine Reflexion über die Angemessenheit der existierenden Methoden vor dem zugehörigen theoretischen bzw. konzeptionellen Hintergrund stattfindet.