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Fuldaer Informationsdienst für angewandte Gesundheitswissenschaften und klinische Praxis (FINDAX)
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Published: | March 23, 2011 |
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Hintergrund: Nichtärztliche Leistungserbringer bevorzugen zur Beantwortung klinischer, patientenrelevanter Fragen häufig Informationsquellen wie Fachbücher oder Arbeitskollegen/innen. Die Antworten sind deshalb selten auf dem aktuellen Wissensstand (externe Evidenz). Für die Bereitstellung wissenschaftlicher Informationen für alle nichtärztlichen Gesundheitsberufe wurde unter Einbezug der Studierenden und als Bestandteil in der Lehre im Fachbereich Pflege und Gesundheit der Hochschule Fulda in 2008 ein Frage- und Antwortdienst FINDAX aufgebaut. Informationen zu klinischen Fragestellungen in den Gesundheitsberufen werden evidenzbasiert und kostenfrei auf einer Internetplattform zur Verfügung gestellt.
Material/Methoden: Durch eine systematische Literaturrecherche wurden in elektronischen Datenbanken vergleichbare Dienste identifiziert, um entlang einer Strukturanalyse Erkenntnisse zum dauerhaften Betreiben solcher Informationsdienste gewinnen zu können.
Ergebnisse: Es wurden 41 Frage- und Antwortdienste überwiegend in Großbritannien, Australien und den USA identifiziert. Ein hoher Standardisierungsgrad ist ein wesentliches Leistungsmerkmal. 23 Dienste erfassen die Fragen mit Hilfe eines Strukturierungsschemas. 19 Dienste verwenden zur Beantwortung die methodisch qualitativ beste Literatur. Die Dauer der durchschnittlichen Fragebearbeitung (15 min bis über 32 Std.) hängt von der unterschiedlichen Intensität in der Anwendung der evidenzbasierten Methodik und der Personalausstattung ab.
Schlussfolgerung/Implikation: FINDAX hat bislang 35 Fragen mit 136 Einzelrecherchen in biomedizinischen und pflegerelevanten Datenbanken wie MEDLINE, EMBASE, CINAHL und in der Cochrane Library nach der evidenzbasierten Methodik bearbeitet. Pflegerelevante Fragen werden überwiegend mit Leitlinien, Good Practice Points etc. beantwortet. Die Bearbeitung dauerte durchschnittlich 11,3 Stunden. Zwischen Frageeingang und Ausgabe des Antwortschreibens vergingen aufgrund der Qualitätssicherung der Antworten im Durchschnitt 12,1 Arbeitstage. Für das dauerhafte Betreiben sind eine institutionelle Netzwerkstruktur für die Nutzung von Synergieeffekten (bspw. mit Praxis- und Lehreinrichtungen, weiteren Hochschulen) und der Aufbau eines überregionalen Evidenzportals zentral.