gms | German Medical Science

EbM & Individualisierte Medizin
12. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

24.03. - 26.03.2011, Berlin

HTA beim DIMDI: Wer schlägt die Themen vor?

Meeting Abstract

EbM & Individualisierte Medizin. 12. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 24.-26.03.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11ebm44

doi: 10.3205/11ebm44, urn:nbn:de:0183-11ebm448

Published: March 23, 2011

© 2011 Miedaner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Hintergrund: In Health Technology Assessment (HTA)-Berichten des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) wird ein gesundheitsrelevantes Thema nach politischen, ökonomischen, ethischen, sozialen und juristischen Gesichtspunkten bewertet.

Themenvorschläge von interessierten Bürgern (Politikern, Ärzten, Forschern oder Patienten) werden in der Datenbank des DIMDI gesammelt. (http://www.dimdi.de/static/de/index.html → HTA → HTA-Programm)

Es wird untersucht, von welchen Personengruppen das Angebot, ein Thema für einen HTA-Bericht vorzuschlagen, genutzt wird.

Material/Methoden: Alle Themenvorschläge, die beim DIMDI bis 2010 in der Themendatenbank eingegangen sind, werden systematisch ausgewertet.

Die eingebenden Personen sind vom DIMDI wie folgt gruppiert:

Krankenkasse, Verband, Arzt, Pflege, Wissenschaft, Industrie, Patient, Unternehmensberatung, Sonstiges. In der Gruppe „Sonstiges“ sind alle Personen eingeschlossen, die keiner anderen Gruppe zugeordnet werden können.

Die Ergebnisse werden prozentual angegeben.

Ergebnisse: Bis 2009 wurden dem DIMDI insgesamt 121 Themen vorgeschlagen, pro Jahr ungefähr 30 Themen. Die Anzahl der Vorschläge in den letzten fünf Jahren ist konstant.

Bei Betrachtung der Personengruppen ergibt sich u.a. Folgendes:

  • Die Gruppe „Wissenschaftler“ hat in jedem Jahr die meisten der Themen vorgeschlagen (insgesamt 52,89%).
  • Die Gruppen „Pflege“ und „Unternehmensberatung“ haben die geringste Anzahl an vorgeschlagenen Themen (jeweils 1,65%).
  • Es ist kein Anstieg oder Rückgang der Themenanzahl in den einzelnen Gruppen ersichtlich.

Schlussfolgerung/Implikation: Die konstante Anzahl der Themenvorschläge pro Jahr zeigt, dass das Angebot regelmäßig genutzt wird.

Die überwiegende Anzahl der vorgeschlagenen Themen aus der Gruppe Wissenschaft kann bedeuten,

  • Dass diese Personen den Forschungsbedarf in den betreffenden Bereichen erkennen und diesen aktiv formulieren.
  • Dass die Themendatenbank als Angebot in speziellen Personengruppen bekannter ist als in anderen und/oder die Nutzung für einige leichter ist als für andere.
  • Dass die Einteilung der Personengruppen nicht trennscharf genug ist.

Die Gruppen-Einteilung sollte überprüft und gegebenenfalls geändert werden.

Auf Basis dieser Ergebnisse muss eine zielgruppengerechte Verbreitung des Angebots, Vorschläge für einen HTA-Bericht zu machen, erfolgen.