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EbM & Individualisierte Medizin
12. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

24.03. - 26.03.2011, Berlin

Praxishilfen zu Leitlinien im Online-Portal „Arztbibliothek“

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Christiane Rothe - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Svenja Siegert - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Jacqueline Schirm - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Dana Rütters - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Monika Nothacker - Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin, Berlin, Deutschland

EbM & Individualisierte Medizin. 12. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 24.-26.03.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11ebm39

doi: 10.3205/11ebm39, urn:nbn:de:0183-11ebm395

Published: March 23, 2011

© 2011 Rothe et al.
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Hintergrund: Das Online-Wissensportal Arztbibliothek enthält im Bereich Leitlinien gültige S2- und S3-Leitlinien. Um Ärzte in der Anwendung von Leitlinien zu unterstützen, werden dazu Praxishilfen zur Verfügung gestellt. Das Angebot wird u.a. durch aufwändige Erschließung der Dokumente generiert. Ziel der vorliegenden Analyse ist, einen Überblick über die Praxishilfen zu geben und zu zeigen, wie diese genutzt werden.

Material/Methoden: Es erfolgte eine quantitative Analyse und Kategorisierung der angebotenen Praxishilfen. Zusätzlich wurde untersucht, wie viele Praxishilfen Hinweise auf die Güte der zugrunde liegenden Evidenz gaben. Mit Hilfe des Statistik-Tools „e-Tracker“ wurde ermittelt, wie hoch die Zugriffszahlen für die Praxishilfen im Vergleich zur Nutzung der Leitlinien waren. Analysezeitraum war der 1. Januar bis 30. September 2010.

Ergebnisse: Von 245 Leitlinien der Arztbibliothek waren zu 100 (41%) insgesamt 285 Praxishilfen zugeordnet : 50% Algorithmen und Graphiken,15% Informationen für Patienten (Leitlinien, Wartezimmerinformationen), 13,7% Übersichtstabellen, 8% standardisierte Erhebungsdokumente, 7,7% Tisch- und Kitteltaschenversionen, 5,6% spezielle Produktinformationen/sonstige Informationen.

Evidenz – oder Empfehlungsgrade fanden sich in 16 Praxishilfen zu S3-Leitlinien und in 1 Praxishilfe einer S2-Leitlinie.

Im Zeitraum wurden 71 Praxishilfen (25%) mit insgesamt 585 Downloads abgerufen. 65% der Abrufe erfolgte für Patienteninformationen (v.a. Wartezimmerinformationen), an 2. und 3. Stelle folgten Algorithmen/Graphiken (15%) und Kitteltaschenversionen (12%).

Der orientierende Vergleich des Abrufs von Leitlinien-Lang- bzw. -Kurzfassungen und Praxishilfen zeigte, dass Kurzfassungen und Wartezimmerinformationen am häufigsten genutzt wurden.

Schlussfolgerung/Implikation: Die Analyse zeigt das größte Interesse an leicht verständlichen kurzen Patienteninformationen. Aus welchen Gründen die am häufigsten verfügbaren Hilfen – Algorithmen und Graphiken – weit weniger genutzt werden, ist zu untersuchen. Ein Hinweis auf die zugrunde liegende Evidenz findet sich in Praxishilfen noch zu selten.