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EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?
Forum Medizin 21
11. EbM-Jahrestagung

Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

25.02. - 27.02.2010, Salzburg, Österreich

Informierte Entscheidungen – erreicht die Evidenz-basierte Patienteninformation das Ziel? Ergebnisse einer Evaluationsstudie zur Darmkrebsfrüherkennung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Anke Steckelberg - Universität Hamburg, MIN-Fakultät, Gesundheitswissenschaften, Hamburg, Deutschland
  • author Christian Hülfenhaus - Universität Hamburg, MIN-Fakultät, Gesundheitswissenschaften, Hamburg, Deutschland
  • author Ingrid Mühlhauser - Universität Hamburg, MIN-Fakultät, Gesundheitswissenschaften, Hamburg, Deutschland

EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?. Forum Medizin 21 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität & 11. EbM-Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Salzburg, 25.-27.02.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10ebm028

doi: 10.3205/10ebm028, urn:nbn:de:0183-10ebm0285

Published: February 22, 2010

© 2010 Steckelberg et al.
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Hintergrund: Gesundheitsentscheidungen bedürfen transparenter und vor allem Evidenz-basierter Verbraucher- bzw. Patienteninformationen (EBPI). Dies gilt für therapeutische und diagnostische Verfahren als auch für Präventions- und Screeningmaßnahmen. Die international diskutierten und geforderten Qualitätsanforderungen für Evidenz-basierte Patienten- und Verbraucherinformationen werden kaum in die Praxis umgesetzt. Auf Grundlage einer systematischen Analyse deutschsprachiger Verbraucher-Informationsbroschüren zum kolorektalen Screening, vor dem Hintergrund international geforderter Qualitätsstandards wurde eine EBPI zum Thema "Darmkrebsfrüherkennung" entwickelt. Ziel dieser Studie ist es, die EBPI im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie zu evaluieren.

Methoden:
Studiendesign: Randomisiert-kontrollierte Studie
Stichprobe: 1586 Versicherte der Gmünder Ersatzkasse (GEK), die zu der Zielgruppe der Primärprävention von kolorektalen Karzinomen gehören (versicherte Frauen und Männer im Alter von 50 bis 75 Jahren ohne kolorektales Karzinom).

Intervention: Evidenz-basierte Verbraucherinformation zur Darmkrebsfrüherkennung und zwei interaktive Lernelemente zu Risiko und diagnostischem Test. Die Kontrollintervention besteht aus der Information zur Darmkrebsfrüherkennung des Gemeinsamen Bundesausschusses.

Endpunkte: Der primäre Endpunkt ist die informierte Entscheidung, die die 3 Dimensionen Wissen, Einstellung und Teilnahme umfasst. Die sekundären Endpunkte sind Wissen und Teilnahme am Screening.

Die Dimensionen Wissen und Einstellung wurden 6 Wochen nach Intervention, die Dimension Teilnahme 6 Monate nach Intervention anhand eines Fragebogens erhoben.

Ergebnisse: Ergebnisse liegen noch nicht vor. Der Rücklauf der Erhebungsbögen beträgt 95%. Die Daten werden zurzeit ausgewertet.

Schlussfolgerung /Implikation: Wenn in der Studie die Wirksamkeit der EBPI gezeigt werden kann, kann die EBPI im Anschluss an die Studie allen Versicherten kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Damit wird im Hinblick auf sozioökonomische Unterschiede intendiert, gleiche Zugangsmöglichkeiten zu qualitätsgesicherten Informationen zu schaffen, und damit eine bedeutsame Voraussetzung für die Partizipation geschaffen.