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EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?
Forum Medizin 21
11. EbM-Jahrestagung

Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

25.02. - 27.02.2010, Salzburg, Österreich

Versorgungsplanung der kardiologischen Rehabilitation unter Berücksichtigung von Sekundärdaten des österreichischen Gesundheitssystems

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Michael Gyimesi - Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment, Wien, Österreich
  • author Brigitte Piso - Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment, Wien, Österreich

EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?. Forum Medizin 21 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität & 11. EbM-Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Salzburg, 25.-27.02.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10ebm023

doi: 10.3205/10ebm023, urn:nbn:de:0183-10ebm0230

Published: February 22, 2010

© 2010 Gyimesi et al.
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Hintergrund: Die kardiologische Rehabilitation zielt darauf ab, Patienten nach chirurgischen Eingriffen am Herzen die Wiedereingliederung in das Erwerbsleben, die Gesellschaft und die Familie zu ermöglichen. Während international die ambulante Phase II Rehabilitation die Routineversorgung darstellt, wird die Phase II Rehabilitation in Österreich derzeit vorwiegend in stationären Rehabilitationszentren erbracht. Eine darauf folgende, ausschließlich ambulante, Phase III Rehabilitation wird erst seit wenigen Jahren durchgeführt.

Um die im nächsten Jahr anstehende Entscheidung über die Vertragsverlängerung der österreichischen Sozialversicherung mit ambulanten Phase-III-Reha-Zentren zu unterstützen wurde eine Effektivitätsanalyse der ambulanten Phase III geplant. Diese wurde auf Basis von Daten aus den Versorgungszentren und Sekundärdaten der österreichischen Sozialversicherungsträger durchgeführt.

Material/Methoden: Die Patientendaten der Versorgungszentren wurden mit Abrechnungsdaten der österreichischen Sozialversicherungsträger kombiniert, danach pseudonymisiert und in einer retrospektiven Kohortenstudie analysiert. Es wurden sowohl sozioökonomische Merkmale der Patienten, medizinische Parameter als auch „harte“ Outcomes wie Tod oder Rehospitalisierung in die Analyse einbezogen.

Ergebnisse: Die erfassten Daten des österreichischen Gesundheitssystems ermöglichen prinzipiell eine weitreichende Analyse der österreichischen Versorgungssituation im Bereich ambulanter, kardiologischer Rehabilitation.

Einige Problemkreise wie

  • starke Segmentierung der Daten durch die föderale Struktur des österreichischen Gesundheitssystems
  • kein zentraler Ansprechpartner für die Datenhaltung
  • teilweise fehlende Standards für die Datenerfassung
  • keine zentrale Stelle der Datenhaltung
  • mangelhafte Dokumentation und Qualitätssicherung der erfassten Daten
  • geringe Aussagekraft durch (noch) kleine Patientenzahlen

sind allerdings teilweise konzeptionell noch ungelöst.

Schlussfolgerung/Implikation: Das Zusammenführen verschiedener Datenbestände des österreichischen Gesundheitswesens und darauf aufbauende retrospektive Studien stellen einen vielversprechenden Ansatz in der Versorgungsplanung dar. Durch Anonymisierung bzw. Pseudonymisierung der Daten können datenschutzrechtliche Probleme großteils vermieden werden.

Wegen struktureller Hindernisse ist der Planungsaufwand allerdings hoch und die Durchführung aufwändig.


Literatur

1.
Piso B. Ambulante Kardiologische Rehabilitation Teil I- Evaluation und Indikatoren Teil II- Vergleichende Analyse unterschiedlicher Rehabilitationsmodelle und Phase III. HTA-Projektbericht 15. 2008. Available from: http://eprints.hta.lbg.ac.at/800/1/HTA-Projektbericht_015.pdf External link
2.
Piso B. Ambulante Kardiologische Rehabilitation - Teil 2: Ergebnisbeurteilung, Messung der nachhaltigen Wirksamkeit der ambulanten Kardio-Rehab. 2008. Available from: http://hta.lbg.ac.at/de/projekt_detail.php?iMenuID=13&iProjectID=39 External link