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Bias Spotting Teil III – kritische Bewertung Studien unterschiedlichen Designs im Hinblick auf ihre Validität und die Anwendbarkeit der Ergebnisse
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Published: | March 4, 2009 |
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Hintergrund
Mittlerweile sind die „klassischen“ Kriterien zur Beurteilung der methodischen Qualität klinischer Studien weithin bekannt. Häufig werden sie in Checklisten zusammengefasst und stellen sowohl in EbM Kursen als auch im Rahmen der Erstellung von Leitlinien und HTA -Berichten ein Handwerkszeug dar. Auf den ersten Blick entsprechen die in „großen medizinischen Zeitschriften“ veröffentlichten Studien den geprüften und geforderten Qualitätskriterien. Aber gerade auch bei diesen „methodisch validen“ Studien bestehen viele „versteckte“ Möglichkeiten der systematischen Verzerrung. Eine zunehmende Herausforderung stellt die Beurteilung der methodischen Qualität unterschiedlicher Quellen aufbereiteter Evidenz und gesundheitsökonomischer Analysen dar, die zum Teil auf verzerrten Ergebnissen von Primärstudien aufbauen.
Methodik
Beispielhaft ausgewählte Studien werden den Teilnehmern in Form kurzer, auf das Problem fokussierter Zusammenfassungen vorgestellt. Die Teilnehmer werden dann gebeten, in Zweiergruppen die mögliche methodische und/oder inhaltliche Schwäche der Studien herauszuarbeiten und die daraus möglicherweise resultierende Verzerrung des Ergebnisses zu beschrieben. Die Auflösung erfolgt in Form einer Diskussion mit der gesamten Teilnehmergruppe, auf grundlegende methodische Arbeiten zum Thema wird verwiesen.
Ergebnisse
Die Teilnehmer werden Hinweise auf ca. sechs „Problemfelder“ an Hand verschiedener Beispielsstudien erhalten. Es wird so vom Studiendesign möglich auch auf die Übertragung in die sogenannten „risk of bias“ Tabellen, die in der Neuauflage des Cochrane Handbuchs enthalten sind, hingewiesen. Die Besonderheiten einer endpunktbezogenen Beurteilung des möglichen Bias (Verzerrungspotenzials) werden dargestellt.
Schlussfolgerungen
Der Workshop soll dazu beitragen Anwender und Leser von Studien einerseits vor falschen oder voreiligen Schlussfolgerungen zu bewahren andererseits aber auch das Vertrauen in Studienergebnisse zu stärken, wenn bestimmte Qualitätskriterien erfüllt sind. Außerdem hoffen wir auf einen regen Erfahrungsaustausch hinsichtlich der Schwierigkeiten bei der Beurteilung des „risk of bias“.