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Evidenz und Entscheidung: System unter Druck
10. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

05.03. - 07.03.2009 in Berlin

Expertenstandard zum Thema Ernährungsmanagement in der Pflege

Meeting Abstract

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  • corresponding author Daniela Hardenacke - Institut für Pflegewissenschaft, Universität Witten/ Herdecke, Witten, Deutschland
  • author presenting/speaker Maria Magdalena Schreier - Institut für Pflegewissenschaft, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Salzburg, Österreich

Evidenz und Entscheidung: System unter Druck. 10. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 05.-07.03.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09ebmP2.3

doi: 10.3205/09ebm042, urn:nbn:de:0183-09ebm0424

Published: March 4, 2009

© 2009 Hardenacke et al.
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Hintergrund

Ernährung und Unterstützung bei den Mahlzeiten ist eine der ältesten Aufgaben in der Pflege. Bedauerlicher Weise hat das Thema international an Bedeutung in der Pflege verloren. Dass Ernährung keineswegs ein Thema ist, dass vernachlässigt werden darf, zeigen nicht nur die Prävalenzdaten mangelernährter Menschen in Gesundheitseinrichtungen. Mit der Entwicklung des Expertenstandards „Ernährungsmanagement zur Sicherstellung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege“ soll der Pflegepraxis ein evidenzbasiertes Instrument zur Qualitätssicherung zur Verfügung gestellt werden.

Methoden

Es wurde eine systematische Literaturrecherche zum Themenschwerpunkt orale Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme bei erwachsenen Menschen mit pflegerischem Unterstützungsbedarf durchgeführt. Zur Analyse der Studien wurde eine Bewertungsmatrix entwickelt und ein Klassifikationssystem zur Kennzeichnung der Evidenzlevel der quantitativen Studien ausgewählt. Die Analyse und Bewertung von 106 Studien, von denen 48 den Empfehlungen des Expertenstandards zugrund liegen, erfolgt durch zwei unabhängige Wissenschaftlerinnen. Die übrigen Studien wurden nur von einer Reviewerin bewertet. Während des Verlaufs der Analyse wurden die Ergebnisse in regelmäßigen Abständen von den Forscherinnen verglichen und zu einem Gesamtergebnis zusammengeführt.

Ergebnisse

Die Bewertungsmatrix der quantitativen Studien wurde in Anlehnung an das System des RCN erstellt. Für die Bewertung der qualitativen Studien wurde eine Matrix in Anlehnung an das System der CASP Collaboration entwickelt. Die Güte quantitativer Studien wurde nach der Einteilung der Evidenz-Stärken des AHCPR gekennzeichnet. Qualitative Studien wurden mit dem Hinweis auf die Studien Art mit „qual“ versehen. Die Übereinstimmung der beiden Forscherinnen war hoch und nahm im Verlauf der Analyse zu. Bei Abweichungen der Ergebnisse wurde auf Grundlage der Bewertungsmatrix ein Gesamtergebnis herbeigeführt.

Schlussfolgerung/Implikation

Die Vorgehensweise bei der Studienbewertung hat sich bewährt. Die im Verlauf der Analyse zunehmend höher werdende Übereinstimmung der Ergebnisse zwischen den beiden Forscherinnen kann sicher auch auf die zunehmende Sicherheit im Umgang mit der Bewertungsmatrix zurückgeführt werden. In Situationen, in denen die Studienbeschreibung nicht ganz eindeutig war, zeigte sich die Bewertungsmatrix als hilfreiches Instrument. In einem weiteren Schritt sollte die Reliabilität der verwendeten Bewertungsmatrix auf seine Reliabilität überprüft werden.