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EbM 2008: Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege
9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft

22.02. - 23.02.2008 in Witten

Förderung von Mobilität ist mehr als Sturzprophylaxe – theoretische und methodische Zugänge zur Konzeption und Messung von 'Beweglichkeit' älterer und hochaltriger Menschen als Voraussetzung für Gesundheitsförderung in der Pflege

Meeting Abstract

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Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege. 9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft. Witten, 22.-23.02.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08ebmP35

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/ebm2008/08ebm59.shtml

Published: February 12, 2008

© 2008 Brunnett et al.
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Hintergrund

Mobilität ist nicht nur ein zentrales Bedürfnis von Menschen, sondern auch eine relevante Voraussetzung für Selbstständigkeit, Autonomie und Lebensqualität im Alter. Der Verlust von Mobilität gilt gegenwärtig nicht mehr als zwangsläufige Folge von Alternsprozessen. Vielmehr haben verschiedene Studien gezeigt, dass die körperliche Mobilität älterer und hochaltriger Patienten durch Interventionen verbessert werden kann.

In Anbetracht der demografischen Entwicklung und des Strukturwandels der Gesundheitspolitik werden Maßnahmen der Gesundheitsförderung in der Pflege älterer und hochaltriger Menschen in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Dafür ist es erforderlich Bedürfnisse, Kompetenzen und Bedingungen von Mobilität im Sinne einer individuellen ‚Beweglichkeit’ im Alter, die über körperliche Aktivität hinausgeht, einzubeziehen.

Datenlage, konzeptionelle und methodische Zugänge sind bisher unbefriedigend. Viele Studien, die sich mit dem Thema Mobilität im Alter befassen, haben die Frage der Wirksamkeit von Maßnahmen der Sturzprophylaxe zum Inhalt. Zwar liegen vereinzelte Ansätze vor, die neben der physischen auch die psychische und kognitive Aktivität als Bestandteile von Mobilität verstehen. Es ist jedoch erforderlich, theoretische Konzepte und methodische Zugänge zu entwickeln, um die individuellen, nicht-körperlichen Dimensionen von Mobilität sowie ihre Bedeutung für ältere und hochaltrige Menschen zu erforschen.

Methoden

An dieser Stelle werden die konzeptionellen und methodischen Zugänge im Rahmen einer laufenden Studie zur Förderung von Mobilität durch Pflegesprechstunden vorgestellt:

Ergebnisse

1.
Psychische, körperliche und kognitive Aktivität im Alter werden mittels eines interdisziplinären Ansatzes als individuelle ‚Beweglichkeit’ konzipiert, die sich in sozialen Bedingungen und lebensgeschichtlichen Kontexten herausbildet.
2.
Es wird ein Instrumentarium aus qualitativen und quantitativen Methoden angewendet, mit dem die körperliche Mobilität und die darüber hinausgehende ‚Beweglichkeit’ älterer und hochaltriger Patienten im Hinblick auf die Förderung von Gesundheit erforscht werden soll.

Schlussfolgerung/Implikation

Der Beitrag schließt mit Einschätzungen über den Ertrag des theoretischen und methodischen Zugangs für die Förderung von Mobilität und Gesundheitsförderung älterer und hochaltriger Menschen in der Pflege.


Literatur

1.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Dritter Bericht zur Lage der älteren Generation. Bonn; 2001.
2.
Mollenkopf H, Flaschenträger P. Erhalt von Mobilität im Alter. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 197. Stuttgart u.a.: Kohlhammer; 2001.
3.
Oliver D, Connelly JB, Victor CR, Shaw EF, Whitehead A, Genc Y, Vanoli A, Martin CF, Gosney AM. Strategies to prevent falls and fractures in hospitals and care homes and effect of cognitive impairment: systematic review and meta-analyses. BMJ. 2006;doi:1136/bmj.39049.706493.55 (published 8 Dec. 2006).
4.
Voelcker-Rehage C, Godde B, Staudinger UM. Activity, physical and psychological mobility in old age. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz. 2006;49(6):558-66.