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EbM 2008: Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege
9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft

22.02. - 23.02.2008 in Witten

Aussagekraft von Entscheidungskriterien in der Hausarztpraxis am Beispiel von Brustschmerz-Patienten

Chest pain in general practice: significance of decision criteria

Meeting Abstract

  • corresponding author Norbert Donner-Banzhoff - Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Philipps-Universität, Marburg, Deutschland
  • author Heidemarie Keller - Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Philipps-Universität, Marburg, Deutschland
  • Jürgen Schäfer - Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, Philipp-Universität, Marburg, Deutschland
  • Konstantinos Karatolios - Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, Philipp-Universität, Marburg, Deutschland
  • Nicole Burchardi - Koordinierungszentrum für Kliniche Studien, Philipps-Universität, Marburg, Deutschland
  • Justine Rochon - Zentrum für Klinische Studien, Universitätsklinikum, Regensburg, Deutschland
  • Stefan Bösner - Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Philipps-Universität, Marburg, Deutschland
  • Maren Abu Hani - Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Philipps-Universität, Marburg, Deutschland

Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege. 9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft. Witten, 22.-23.02.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08ebmV83

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/ebm2008/08ebm30.shtml

Published: February 12, 2008

© 2008 Donner-Banzhoff et al.
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Text

Hintergrund

Thoraxschmerz gehört zu den häufigsten Beratungsanlässen in Hausarztpraxen. Dabei sieht sich der Hausarzt mit gänzlich unselektierten und auch häufig noch im Frühstadium befindlichen Beschwerdebildern konfrontiert. Ob eine ernste Erkrankung mit dringender Indikation zur stationären Behandlung bzw. eine KHK vorliegen, muss primär mit Hilfe der Anamnese, des klinischen Befundes und ggf. des Ruhe-EKG entschieden werden. Maßnahmen der technischen Diagnostik haben im Niedrigprävalenz-Bereich zudem eine andere Aussagekraft und einen anderen Stellenwert als in der vorselektierten Patientenklientel der Facharztpraxis oder Klinik. In Bezug auf die Aussagekraft dieser Kriterien in der Hausarztpraxis ist die bisher publizierte Evidenz allerdings spärlich; Daten zu Frauen fehlen fast völlig.

Methoden

In einer diagnostischen Querschnittsstudie mit „delayed-type“ Referenzstandard wurde die Aussagekraft von Entscheidungskriterien hinsichtlich KHK oder der Feststellung einer dringenden stationären Behandlungsindikation (DSI) getestet. Indextests waren u.a. Schmerzcharakteristika wie Lokalisation, Ausstrahlung, Intensität, zeitlicher Verlauf sowie Risikofaktoren. Auf Grund dieser Daten kategorisierte ein Referenz-Komitee (Goldstandard), bestehend aus zwei Kardiologen und zwei Allgemeinmedizinern, alle teilnehmenden Patienten. Studienteilnehmer waren insgesamt 1354 Patienten mit Thoraxschmerzen, die in einem Zeitraum von 12 Wochen konsekutiv von 74 Hauärzten rekrutiert wurden. 6 Wochen und 6 Monate nach Rekrutierung wurden alle Patienten angerufen und zu dem Verlauf ihrer Brustschmerzen und deren Behandlung befragt. In diesem Zeitraum erhobene Befunde, haus- oder fachärztliche, wurden vom Praxisteam an uns weitergeleitet. Für die Auswertung erfolgte eine entsprechende Zuordnung jedes Patienten in die Kategorien „KHK ja oder nein“ und „DSI ja oder nein“.

Ergebnisse

Sensitivität, Spezifität, prädiktive Werte und Likelihood Ratio werden erfasst, zusätzlich werden Subgruppenanalysen hinsichtlich akuter bzw. chronischer Situation, Geschlecht und Alter durchgeführt. Die Ergebnisse hinsichtlich der tatsächlichen Aussagekraft von Entscheidungskriterien können an der Tagung präsentiert werden.

Schlussfolgerung/Implikation

Die Ergebnisse der Studie fließen in eine symptomorientierte hausärztliche Leitlinie ein.