Article
Aussagekraft von Entscheidungskriterien in der Hausarztpraxis am Beispiel von Brustschmerz-Patienten
Chest pain in general practice: significance of decision criteria
Search Medline for
Authors
Published: | February 12, 2008 |
---|
Outline
Text
Hintergrund
Thoraxschmerz gehört zu den häufigsten Beratungsanlässen in Hausarztpraxen. Dabei sieht sich der Hausarzt mit gänzlich unselektierten und auch häufig noch im Frühstadium befindlichen Beschwerdebildern konfrontiert. Ob eine ernste Erkrankung mit dringender Indikation zur stationären Behandlung bzw. eine KHK vorliegen, muss primär mit Hilfe der Anamnese, des klinischen Befundes und ggf. des Ruhe-EKG entschieden werden. Maßnahmen der technischen Diagnostik haben im Niedrigprävalenz-Bereich zudem eine andere Aussagekraft und einen anderen Stellenwert als in der vorselektierten Patientenklientel der Facharztpraxis oder Klinik. In Bezug auf die Aussagekraft dieser Kriterien in der Hausarztpraxis ist die bisher publizierte Evidenz allerdings spärlich; Daten zu Frauen fehlen fast völlig.
Methoden
In einer diagnostischen Querschnittsstudie mit „delayed-type“ Referenzstandard wurde die Aussagekraft von Entscheidungskriterien hinsichtlich KHK oder der Feststellung einer dringenden stationären Behandlungsindikation (DSI) getestet. Indextests waren u.a. Schmerzcharakteristika wie Lokalisation, Ausstrahlung, Intensität, zeitlicher Verlauf sowie Risikofaktoren. Auf Grund dieser Daten kategorisierte ein Referenz-Komitee (Goldstandard), bestehend aus zwei Kardiologen und zwei Allgemeinmedizinern, alle teilnehmenden Patienten. Studienteilnehmer waren insgesamt 1354 Patienten mit Thoraxschmerzen, die in einem Zeitraum von 12 Wochen konsekutiv von 74 Hauärzten rekrutiert wurden. 6 Wochen und 6 Monate nach Rekrutierung wurden alle Patienten angerufen und zu dem Verlauf ihrer Brustschmerzen und deren Behandlung befragt. In diesem Zeitraum erhobene Befunde, haus- oder fachärztliche, wurden vom Praxisteam an uns weitergeleitet. Für die Auswertung erfolgte eine entsprechende Zuordnung jedes Patienten in die Kategorien „KHK ja oder nein“ und „DSI ja oder nein“.
Ergebnisse
Sensitivität, Spezifität, prädiktive Werte und Likelihood Ratio werden erfasst, zusätzlich werden Subgruppenanalysen hinsichtlich akuter bzw. chronischer Situation, Geschlecht und Alter durchgeführt. Die Ergebnisse hinsichtlich der tatsächlichen Aussagekraft von Entscheidungskriterien können an der Tagung präsentiert werden.
Schlussfolgerung/Implikation
Die Ergebnisse der Studie fließen in eine symptomorientierte hausärztliche Leitlinie ein.