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EbM 2008: Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege
9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft

22.02. - 23.02.2008 in Witten

Kategorien der internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit als Indikatoren für Pflegeaufwand in der Frührehabilitation älterer Patienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Eva Grill - Institut für Gesundheits- und Rehabilitationswissenschaften, LMU, München, Deutschland
  • author Ralf Strobl - Institut für Gesundheits- und Rehabilitationswissenschaften, LMU, München, Deutschland
  • author Martin Müller - Institut für Gesundheits- und Rehabilitationswissenschaften, LMU, München, Deutschland
  • author Gerold Stucki - Institut für Gesundheits- und Rehabilitationswissenschaften, LMU, Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin, München, Deutschland

Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege. 9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft. Witten, 22.-23.02.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08ebmV81

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/ebm2008/08ebm28.shtml

Published: February 12, 2008

© 2008 Grill et al.
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Hintergrund

Es ist nicht überraschend, dass die Funktionsfähigkeit eines älteren Patienten Rückschlüsse auf den zu erwartenden Pflegeaufwand im Akutkrankenhaus und in der Frührehabilitation erlaubt, da Indikatoren der Funktionsfähigkeit gleichzeitig auch Indikatoren für die Auswirkungen des Gesundheitszustandes auf das Individuum sind. Derzeit für die Beurteilung der Funktionsfähigkeit eingesetzte Messinstrumente wie zum Beispiel der Barthel Index, haben jedoch Nachteile. So ist zum Beispiel bekannt, dass sie nur einen kleinen Teil der Varianz des Pflegeaufwandes aufklären können. Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) wurde entwickelt, um Gesundheit und Funktionsfähigkeit standardisiert und in allen Lebenslagen zu beschreiben. Sie ist daher potenziell geeignet, um evidenzbasiert Pflegeaufwand vorherzusagen.

Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob es einzelne Kategorien der ICF gibt, die Pflegeaufwand bei älteren Patienten im Akutkrankenhaus und in der Frührehabilitation vorhersagen können, und ob die Vorhersagefähigkeit mit Einsatz der ICF steigt.

Methoden

Die Studie war Teil einer prospektiven multizentrischen Kohortenstudie zur Funktionsfähigkeit von Patienten in der Frührehabilitation. Die Funktionsfähigkeit der Patienten wurde zum Zeitpunkt der Aufnahme in die geriatrische Frührehabilitationseinrichtung mit der ICF erhoben. Pflegeaufwand wurde als Minuten erbrachter Pflegeleistung während des Aufenthalts definiert. Mit Hilfe von loglinearen Modellen wurden potenzielle Prädiktoren des Pflegeaufwandes überprüft. Dabei wurden Modelle mit ICF Kategorien und Modelle mit Standardinstrumenten hinsichtlich ihrer Vorhersagefähigkeit verglichen.

Ergebnisse

209 Patienten aus fünf geriatrischen Akutkliniken wurden eingeschlossen. Einzelne ICF Kategorien waren gute Indikatoren für Pflegeaufwand. Modelle, die ICF Kategorien enthielten, hatten eine bessere Vorhersagefähigkeit als Modelle mit Standardinstrumenten.

Schlussfolgerung/Implikation

Einzelne Kategorien der ICF waren gute Indikatoren für den Pflegeaufwand in der geriatrischen Frührehabilitation. Es ist zu diskutieren, ob es Aspekte der Funktionsfähigkeit gibt, die eine robuste Abschätzung des Pflegeaufwandes schon vor Beginn der Therapie erlauben.