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EbM 2008: Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege
9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft

22.02. - 23.02.2008 in Witten

Greifswalder Modell für klinische SOP: Evidenzbasiert und berufsgruppenübergreifend - Das Beispiel Gefäßzentrum

Meeting Abstract

Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege. 9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft. Witten, 22.-23.02.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08ebmV41

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Published: February 12, 2008

© 2008 Bobrowski et al.
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Hintergrund

Das pragmatische Ziel der klinischen Standard Operating Procedures (SOP) an diesem Universitätsklinikum ist, Evidenzlage, klinische Relevanz und konkrete Schritte (die später IT-unterstützt werden), gleichermaßen und gleichrangig zu beschreiben. SOP sollen für interdisziplinäre „Zentren“ geeignet sein, daher wurde das Pilotprojekt im interdisziplinären Gefäßzentrum durchgeführt. Im Gefäßzentrum beteiligte Disziplinen sind Angiologie, Gefäßchirurgie, Radiologie, Dermatologie, Neurologie.

Methoden

Die Strukturdefinition der SOP erfolgte im Expertendialog zwischen Innerer Medizin/Angiologie und Medizincontrolling/Qualitätsmanagement.

Ergebnisse

Die SOP besteht aus den Elementen: Kopfteil, Ziel, Geltungsbereich, Leitlinien, Zugang zum Patienten, Behandlungsprozess, Referenzliste.

Unter "Leitlinien" werden die relevanten Leitlinien mit Evidenzgrad kommentiert. "Zugang zum Patienten" dient dazu, das klinische Bild zu beschreiben und die klinische Relevanz darzustellen. "Behandlungsprozess" beschreibt alle relevanten Schritte als Teilprozesse in einer Tabelle. Die Spalten dieser Tabelle sind: (Teil-)Prozess, Verantwortung/Verantwortlicher, Referenz-Nummer, Cave.

Klinische Algorithmen werden als ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK) dargestellt [1]. Die "Verantwortlichen" für einen Teilprozess können jeder Berufsgruppe entstammen. Somit findet man multiple Prüfer im Arbeitsablauf Autor → Prüfer → Freigeber. Während der Arbeitsablauf für die Erstellung als akzeptabel empfunden wird, ist der Abstimmungsprozess im interdisziplinären Zentrum optimierbar.

Der Versuch, ein Dokumentenmanagementsystem für diesen Zweck mit Hilfe der OpenSource-Software Typo 3 [2] aufzubauen, hat sich als limitiert erwiesen.

Schlussfolgerung/Implikation

1.
Es gelingt, sowohl die Evidenzlage als auch das klinische Bild und den präzisen klinischen Ablauf zu beschreiben.
2.
Die Anforderungen an ein Dokumentenmanagementsystem für die beschriebene Aufgabe sind kaum mit "Bordmitteln" zu realisieren.
3.
Auch im komplexen Gefäßzentrum scheint es derzeit nicht erforderlich, eine formale berufsgruppen- und disziplinenübergreifende Autor-Reviewer-Struktur aufzubauen.

Literatur

1.
Keller G, Nüttgens M, Scheer AW. Semantische Prozeßmodellierung auf der Grundlage Ereignisgesteuerter Prozeßketten (EPK). Veröffentlichungen des Instituts für Wirtschaftsinformatik. Heft 89. Saarbrücken; 1992.
2.
http://www.typo3.com (Zugriff: 01.12.2007). External link