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Bewertung neuer Behandlungsmethoden aus Sicht der beteiligten Akteursgruppen
Evaluation of new treatment methods from the perspective of the relevant actor groups
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Published: | February 12, 2008 |
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Hintergrund
Große Lücken klaffen zwischen der verfügbaren Evidenz in der Forschung und ihrer Anwendung. Am Wissenstransfer beteiligt sind unterschiedliche Akteure (Forscher, Industrie, Kliniker, Patienten, Versicherer, Politiker u.a. [1]) und Institutionen [2].
Diese Akteure bilden zusammen ein Innovationssystem [3]. In Bezug auf neue Behandlungsmethoden haben sie vielfältigen Entscheidungsbedarf, aber auch gegensätzliche Interessen. Die Auseinandersetzung darüber, wie neue Behandlungsmethoden bewertet werden sollen, wird mit großer Heftigkeit geführt. Damit dennoch Entscheidungen über neue Behandlungsmethoden getroffen werden können, ist ein gemeinsames Verständnis über die wichtigsten Aspekte von Innovation erforderlich.
Methoden
Das Konzept des Innovationssystems wurde für den Gesundheitsbereich adaptiert. Innovationen werden als neuartige Produkte, Prozesse und Strukturen verstanden.
Auf dem "MetaForum Innovation im Gesundheitswesen" [4] mit etwa 60 TeilnehmerInnen aus Forschung, Praxis, Versorgungssystem und Politik wurde diskutiert, welche Bausteine notwendig sind, um Innovationen umfassend zu bewerten.
Ergebnisse
Die Akteure bringen ihre jeweils eigenen Perspektiven mit. Diese müssen berücksichtigt werden, um Hemmnisse im Innovationsprozess zu vermeiden. Auf der anderen Seite sind die Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Bewertungsdimensionen groß.
Ein Teil der Bewertungsdimensionen ist weitgehend akzeptiert oder gesetzlich festgelegt. Sie wurden ergänzt, um den unterschiedlichen Typen von Innovationen und den Erfordernissen der Akteure gerecht zu werden.
Bei der Bewertung von Innovationen sollte berücksichtigt werden, ob sie einen Beitrag leisten zu Behandlungsergebnissen, Sicherheit der Produkte und Prozesse, Optimierung und Wirtschaftlichkeit der Versorgung, Gesundheitsförderung, Umsetzung eines optimalen Behandlungsregimes, Verfügbarkeit und Qualität der Information, die für die Anwendung erforderlich ist, Einhaltung ethischer Standards, Wettbewerbsvorteilen, wirtschaftlichen Erträgen sowie zu Kosten bzw. Ausgaben.
Schlussfolgerung/Implikation
Innovation erfordert oft einen Perspektivenwechsel, um neue Möglichkeiten realisieren zu können. Auch die Innovationsprozesse selbst bedürfen der Veränderung. Es sind Strukturen erforderlich, welche die Akteure in die Lage versetzen, neue Konzepte zu entwickeln und zu nutzen. Dies schließt die zielgerichtete Koordination verschiedener Politikbereiche ein. Der Diskussionsprozess wird im Jahr 2008 mit Fokus auf Bewertungsmethoden und -mechanismen fortgesetzt.
Literatur
- 1.
- Brown AK, Roberts TE, O'Connor PJ, Wakefield RJ, Karim Z, Emery P. The development of an evidence-based educational framework to facilitate the training of competent rheumatologist ultrasonographers. Rheumatology (Oxford). 2007;46(3):391-7.
- 2.
- Fineout-Overholt E, Melnyk BM, Schultz A. Transforming health care from the inside out: advancing evidence-based practice in the 21st century. J Prof Nurs. 2005;21(6):335-44.
- 3.
- Malerba F. Sectoral systems of innovation and production. Research Policy. 2002;32:247-64.
- 4.
- http://www.metaforum-innovation.de