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EbM in Qualitätsmanagement und operativer Medizin
8. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

22.03. - 24.03.2007 in Berlin

Verbraucherzufriedenheit als Maßstab für die Qualitätsbewertung der hausärztlichen Versorgung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Bettina Berger - Fachwissenschaft Gesundheit, Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland
  • author Lenz Matthias - Fachwissenschaft Gesundheit, Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland

EbM in Qualitätsmanagement und operativer Medizin. 8. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.. Berlin, 22.-24.03.2007. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2007. Doc07ebm063

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Published: March 15, 2007

© 2007 Berger et al.
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Hintergrund

Zur Beurteilung der hausärztlichen Versorgung benötigen Verbraucherinnen und Verbraucher transparente und valide Qualitätsinformationen. Eine internetbasierte Navigation soll bei Auswahl der geeigneten Arztpraxis helfen. Ziel ist zu prüfen, ob sich die in deutscher Sprache verfügbaren Instrumente zur Erhebung von Zufriedenheit eignen, um die Qualität hausärztlicher Versorgung aus Patientenperspektive abzubilden.

Methoden

Systematische Literaturrecherche in Medline, EMBASE, Cinahl, PSYNDEX-Instrumentendatenbank sowie Online-Handsuche in deutschsprachigen wissenschaftlichen Zeitschriften zur Identifizierung verfügbarer Instrumente sowie der entsprechenden Grundlagen- und Evaluationsstudien. Qualitative Analyse der Instrumente auf Basis valider Qualitätskriterien.

Ergebnisse

Vier Instrumente wurden identifiziert (Europep, QP-Qualitätspraxen, Qualiskope-A und ZAP). Jedes ist nach gängigen psychometrischen Verfahren validiert (Konstrukt- und Inhaltsvalidität, Reliabilität, Übertragbarkeit). Grundlage für die Generierung der Konstruktdimensionen sind Patientenbefragungen nach Erwartungen oder Präferenzen (Responseraten 20 bis 78%). Die Operationalisierung der Zufriedenheitskonstrukte ist nur teilweise nachvollziehbar. Keines der Instrumente berücksichtigt die der erhobenen Zufriedenheit unmittelbar zugrunde liegenden Erwartungen. Bei Fragen zur fachlichen Kompetenz des Arztes ist nicht nachvollziehbar, inwiefern diese Items mit Qualität korrelieren. Beschwerden werden nicht berücksichtigt.

Schlussfolgerung/Implikation

Die evaluierten Instrumente können die Qualität hausärztlicher Versorgung aus Patientenperspektive nur partiell abbilden. Ohne Zugriff auf externe Qualitätsinformationen sind sie zur Versorgungsnavigation nicht geeignet. Ungeklärt ist, ob oder inwieweit unerwünschte Nebenwirkungen zu erwarten sind.

Zur Erhebung der ambulanten Versorgungsqualität sollten valide und transparente Qualitätskriterien angelegt werden. Die Zufriedenheit mit der Versorgung kann ein qualitätsbestimmender Faktor sein, wenn die zugrunde liegenden Erwartungen, Präferenzen und die Informiertheit berücksichtigt werden.