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Systemische Therapie periorbitaler kapillärer Hämangiome bei Säuglingen
Systematic treatment of periorbital capillary haemangioma in infants
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Die Behandlung von periorbitalen kapillären Hämangiomen bei zwei Säuglingen.
Methode
Patient 1: Ein zwei Monate altes Mädchen mit einem Hämangiom im Bereich des linken Oberlids.
Patient 2: Ein vier Monate alter Junge mit einem Hämangiom im Bereich des rechten Unterlids.
Die Ausdehnung beider Hämangiome führte zu einer Verdrängung der Augenbulbi (ipsilateral) mit Verlegung der optischen Achse. Einleitend wurde eine Injektion von Steroiden im Läsionsbereich durchgeführt, jedoch ohne Erfolg. Weitere Untersuchungen ergaben keine Hämangiome anderer Organe. Anschließend erfolgte eine systemische Therapie mit einer Kombination von Interferon alpha-2b (Roferon 1350000 Einheiten • l subkutan) und Medrol (Methylprednisolone 8 mg) im zweitägigem Wechsel, unter ständiger kinderärztlicher Überwachung. Weiterhin wurden eine genaue Refraktionsbestimmung in Zykloplegie, sowie eine Okklusionstherapie vorgeschlagen. Das therapeutische Vorgehen wurde dem klinischen Verlauf angepasst.
Ergebnisse
In beiden Fällen wurde eine Reduktion der Größe und Ausdehnung der Hämangiome beobachtet. Die optische Achse war innerhalb von drei Monaten wieder frei. Zur Korrektur von Refraktionsfehlern wurde die Okklusion des kontralateralen Auges herangezogen. Der Visus nach einem Jahr lag bei beiden Kindern bei 6/12 (die Bestimmung erfolgte mittels Cardiff acuity cards). Es wurden keine lokalen oder systemischen Nebenwirkungen beobachtet.
Schlussfolgerungen
Das Vorhandensein von periorbitalen kapillären Hämagiomen bei Säuglingen, mit Verlegung der optischen Achse, ist eine ernstzunehmende Situation für die weitere Visusentwicklung dieser Kinder. Die oben beschriebene systemische Therapie stellt in bestimmten Fällen eine gute Alternative dar.