gms | German Medical Science

104th DOG Annual Meeting

21. - 24.09.2006, Berlin

Haben Änderungen der Spülmengen einen signifikanten Einfluss auf die Therapie einer Augenverätzung?

Does the change in volume have significant effects in the rinsing treatment of alkali eye burns?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • S. Rihawi - Augenklinik Köln-Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
  • M. Frentz - Aachener Centrum für Technologietransfer in der Ophthalmologie e.V.
  • M. Reim - Universitäts-Augenklinik Aachen
  • N. F. Schrage - Augenklinik Köln-Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogP220

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dog2006/06dog742.shtml

Published: September 18, 2006

© 2006 Rihawi et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Ziel

Die Empfehlungen zur Erstbehandlung einer Augenverätzung insbesondere mit Alkali sind bislang nicht vergleichend geprüft worden. Nach ANS - Standard (American National Standards Institute, Z358.1-2004) soll die Augenspülung für 15 Minuten mit mindestens 1,5 Litern erfolgen. In ex-vivo Experimenten an Kaninchenaugen haben wir den Einfluss der Volumenmodifikation zur Ersttherapie verglichen.

Methode

Eine standardisierte Verätzung mit (25±1.4 µl) 2 mol NaOH für 20 Sekunden mittels Filterpapier wurde an 23 ex-vivo Kaninchenhornhäute durchgeführt. Die sofortige Spültherapie für 15 Minuten erfolgte mit isotoner Kochsalzlösung NaCL 0,9% mit verschieden steigenden Durchflussgeschwindigkeiten: (50, 100, 200, 300, 400 und 500) ml/min., Zielkriterium war der intraokulare End-pH-Wert nach Ablauf der 15 minutigen Spültherapie.

Ergebnisse

Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den gemessenen intraokularen pH Werten. Für die Therapie mit 50 ml/Min (=insgesamt 750 ml) war der end pH nach 15 Minuten Spülung mit Isotoner Kochsalzlösung 12,05±0,07, für 100 ml/Min = 1500 ml, end pH=11,81±0,03, für 200 ml/Min = 3000 ml, end pH=11,79±0,02, für 300 ml/Min = 4500 ml, end pH=11,50±0,33, für 400 ml/Min = 6000 ml, end pH=11,98±0,06 und für 500 ml/Min = 7500 ml, end pH=11,74±0,05, (n=3 pro Gruppe, p<0,007).

Schlussfolgerungen

Die Fließgeschwindigkeit (Durchfluss) der Spültherapie hat keinen signifikanten Einfluss auf den gemessenen intraokularen pH Wert in unserem Model einer schweren alkalischen Verätzung. Der limitierende Faktor im Falle der Kochsalzspülung scheint die Unwirksamkeit der Lösung auf den intraokularen pH einerseits und die Diffusionsbarriere der Hornhaut andererseits zu sein.