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Einseitige chronische Keratokonjunktivitis – Kasuistik
One-sided chronical keratoconjunctivitis – case report
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Okuläre Erkrankungen unterschiedlicher Ausprägung nach Raupenhaarexposition wurden in der Literatur mehrfach unter dem Begriff Ophthalmia nodosa beschrieben.
Ergebnisse
Eine 6-jährige Patientin wurde wegen einer seit über 1½ Jahren rezidivierend auftretenden Keratokonjunktivitis links vorgestellt. Unter auswärts durchgeführter Therapie mit einem lokalen Antibiotikum und Steroid kam es zur Befundbesserung, jedoch nach Therapiereduktion zu Rezidiven. Bei der Erstvorstellung betrug die Sehschärfe links 0,8. Am Vorderabschnitt zeigte sich eine konjunktivale Reizung mit multiplen kleinen blassen Knötchen (Granulomen) in der bulbären Bindehaut. Im unteren Hornhautdrittel fanden sich epitheliale hauchige, filiforme und flächige Trübungen. In der Konjunktiva-Biopsie zeigten sich Fremdkörpergranulome mit zentral lokalisierten Anschnitten von Raupenhaaren. Diese konnten im UBM ebenfalls als Fremdkörper dargestellt werden.
Schlussfolgerungen
Die Anamnese ergab, dass die kleine Patientin sich unmittelbar vor Erkrankungsbeginn in einem Expositionsgebiet (Ägypten) für Pinienprozessionsspinner befand. Die kausale Therapie besteht in der vollständigen Entfernung aller Raupenhaare, da über Jahre rezidivierende Keratokonjunktivitiden und Uveitiden resultieren können. Bereits der klinische Aspekt der granulomatösen Konjunktivitis hätte zu einer frühzeitigen Diagnosesicherung führen können.