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104th DOG Annual Meeting

21. - 24.09.2006, Berlin

Malignes Melanom des Ziliarkörpers: Langzeitergebnisse nach Blockexzision

Ciliary body melanoma: Long-term outcomes following local resection by block excision

Meeting Abstract

  • A. Viestenz - Augenklinik, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
  • R. M. Conway - Sydney Eye Hospital and Save Sight Institute, The University of Sydney, Australia
  • B. Kuhnig - Augenklinik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • G. O. H. Naumann - Augenklinik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogP014

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Published: September 18, 2006

© 2006 Viestenz et al.
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Ziel

Ziel war es, die Langzeitergebnisse der Blockexzision (BE) beim malignen Melanom des Ziliarkörpers (ZK-MM) zu untersuchen.

Methode

Retrospektive, nicht-randomisierte Kohortenstudie. 48 Patienten mit einer einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 5 Jahren nach BE bei ZK-MM wurden eingeschlossen. Die Beobachtungskriterien waren: 1) präoperative Therapie (externe Strahlenapplikatoren und Retinopexie), 2) intra- und postoperative Komplikationen (Hornhautdekompensation, Katarakt und Neovaskularisationsglaukom), 3) Hinterabschnittskomplikationen (Glaskörperblutung, Netzhautablösung, Strahlenretinopathie, zystoides Makulaödem), 4) Histopathologie, 5) Visus bei Studienende, 6) Lokalrezidive, 7) Metastasen und 8) Überlebenszeit.

Ergebnisse

Die Überlebenszeit betrug im Median 124,5 Monate. Das Alter der Patienten betrug im Mittel 53 Jahre, 69% waren Frauen. Beim letzten Follow-up waren die Komplikationen: 77% Katarakt, transiente Glaskörperblutung (43,8%), irreversible Hornhautdekompensation (31,1%). Rhegmatogene Ablatio retinae (18,9%), sekundäres (nicht neovaskuläres) Offenwinkelglaukom (25%), persistierendes zystoides Makulaödem (6,3%) und „Retinopathie“ (6,3%). Ein signifikanter Visusabfall wurde bei 80% festgestellt, allerdings hatten 60% dieser Patienten eine potentiell reversible Ursache für die Sehverschlechterung. Der Kaplan-Meier-Schätzer zeigte, dass 8% der Patienten (4/48) ein Lokalrezidiv des ZK-MMs entwickelten, 12% litten an Fernmetastasen des ZK-MMs (5/42) und 7% starben aufgrund anderer Ursachen 5 Jahre nach BE. Die univariate Datenanalyse zeigte folgende Prädiktivfaktoren für eine Metastasierung: Alter ≥54 Jahre zum Zeitpunkt der BE (p=0,031) und eine Mitoserate des ZK-MM ≥2/HPF (p=0.026). Die Mortalität war assoziiert mit erhöhtem Alter (p=0,0003) und der Metastasierung (p<0,0001).

Schlussfolgerungen

Die BE bietet über 5 Jahre eine 92%-ige Sicherheit (Schutz vor Lokalrezidiven) beim ZK-MM. Die Metastasierungs- und Überlebensrate ist vergleichbar mit anderen den Bulbus erhaltenden konservativen Verfahren beim ZK-MM. Im Vergleich zur Strahlentherapie sind die meisten Komplikationen der BE potentiell reversibel. Da es keine definitive konservative Therapieoption bei kleinen bis mittelgroßen ZK-MMs gibt, kann die BE bei ausgewählten Patienten empfohlen werden.