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Endogene Endophthalmitis: Erregerspektrum, Grunderkrankungen, Therapie und Prognose
Endogenous endophthalmitis: distribution of pathogens, primary diseases, therapy and prognosis
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Untersuchung von endogenen Endophthalmitisfällen hinsichtlich Erregerspektrum, Grunderkrankung, Therapie und Prognose.
Methode
Retrospektive Auswertung der in den Jahren 1990 bis 2001 an der Augenklinik der Ludwig-Maximilians Universität in München an endogener Endophthalmitis behandelten Patienten.
Ergebnisse
Es wurden 35 Patienten (40 Augen) untersucht, bei allen lagen schwere internistische Grunderkrankungen vor. In 38 von 40 Augen (95%) konnte ein Keimnachweis aus Glaskörperproben nachgewiesen werden. In über der Hälfte der keimpositiven Fälle (22/38) wurden Pilzinfektionen – überwiegend verursacht durch Candida sp. – nachgewiesen. Unter den bakteriellen Erregern fanden sich überwiegend Gram-positive Kokken. Die Mehrzahl der erkrankten Augen (32/40) wurde mit einer pars-plana-Vitrektomie und intraokularer Antiinfektivaeingabe versorgt. Bakterielle Infektionen zeigten gegenüber Pilzinfektionen sowohl in der Ausgangs- als auch in der posttherapeutischen Sehschärfe signifikant schlechtere Ergebnisse (P<0.001). Infektionen mit Candida sp. waren assoziiert mit Darmerkrankungen/ -operationen, Pneumonien unter Langzeitintubation und intravasalen Kathetern. Gram-positive Kokken fanden sich vermehrt bei Endokarditiden, während Gram-negative Erreger v.a. mit Urogenitalinfektionen verbunden waren.
Schlussfolgerungen
Bakterielle endogene Endophthalmitiden zeigen gegenüber Pilzinfektionen eine deutlich reduzierte Prognose. Die Grund-erkrankungen der Patienten in Verbindung mit dem Augenbefund lassen meist auf die zu erwartenden Erreger schließen. Die Gewinnung von Glaskörperproben und sofortige mikrobiologische Diagnostik ermöglicht eine sehr hohen Keimnachweis.