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104th DOG Annual Meeting

21. - 24.09.2006, Berlin

Endogene Endophthalmitis: Erregerspektrum, Grunderkrankungen, Therapie und Prognose

Endogenous endophthalmitis: distribution of pathogens, primary diseases, therapy and prognosis

Meeting Abstract

  • T. C. Kreutzer - Augenklinik der Ludwig-Maximilians Universität, München
  • V. Klauss - Augenklinik der Ludwig-Maximilians Universität, München
  • A. Kampik - Augenklinik der Ludwig-Maximilians Universität, München
  • H. Mino de Kaspar - Augenklinik der Ludwig-Maximilians Universität, München

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogSO.05.01

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Published: September 18, 2006

© 2006 Kreutzer et al.
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Ziel

Untersuchung von endogenen Endophthalmitisfällen hinsichtlich Erregerspektrum, Grunderkrankung, Therapie und Prognose.

Methode

Retrospektive Auswertung der in den Jahren 1990 bis 2001 an der Augenklinik der Ludwig-Maximilians Universität in München an endogener Endophthalmitis behandelten Patienten.

Ergebnisse

Es wurden 35 Patienten (40 Augen) untersucht, bei allen lagen schwere internistische Grunderkrankungen vor. In 38 von 40 Augen (95%) konnte ein Keimnachweis aus Glaskörperproben nachgewiesen werden. In über der Hälfte der keimpositiven Fälle (22/38) wurden Pilzinfektionen – überwiegend verursacht durch Candida sp. – nachgewiesen. Unter den bakteriellen Erregern fanden sich überwiegend Gram-positive Kokken. Die Mehrzahl der erkrankten Augen (32/40) wurde mit einer pars-plana-Vitrektomie und intraokularer Antiinfektivaeingabe versorgt. Bakterielle Infektionen zeigten gegenüber Pilzinfektionen sowohl in der Ausgangs- als auch in der posttherapeutischen Sehschärfe signifikant schlechtere Ergebnisse (P<0.001). Infektionen mit Candida sp. waren assoziiert mit Darmerkrankungen/ -operationen, Pneumonien unter Langzeitintubation und intravasalen Kathetern. Gram-positive Kokken fanden sich vermehrt bei Endokarditiden, während Gram-negative Erreger v.a. mit Urogenitalinfektionen verbunden waren.

Schlussfolgerungen

Bakterielle endogene Endophthalmitiden zeigen gegenüber Pilzinfektionen eine deutlich reduzierte Prognose. Die Grund-erkrankungen der Patienten in Verbindung mit dem Augenbefund lassen meist auf die zu erwartenden Erreger schließen. Die Gewinnung von Glaskörperproben und sofortige mikrobiologische Diagnostik ermöglicht eine sehr hohen Keimnachweis.