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Ist die bimediale Gürteloperation eine Alternative zur Fadenoperation bei Strabismus convergens mit Konvergenzexzess?
Is bi-medial muscle belting (Gürteloperation) an alternative procedure to retroequatorial myopexy (Fadenoperation) in convergence excess esotropia?
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Die Fadenoperation in Variationen nach Cüppers ist als Standardverfahren zur Behandlung des Strabismus convergens mit Konvergenzexzess und schwankenden Schielwinkeln etabliert. Die gute Wirksamkeit wird jedoch durch eine Inkomitanz im Seitblick und eine schwierige Revidierbarkeit begleitet. Die bimediale Gürteloperation ist ein mögliches alternatives Operationsverfahren.
Methode
Die Operationsmethode der Gürteloperation mit Überspannung des Rectus medialis durch ein Silikonbändchen wurde bereits mehrfach demonstriert (OP-Video). In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Ergebnisse von 33 Patienten nach Gürteloperation nach 6 Wochen und 37 Monaten postoperativ ausgewertet.
Ergebnisse
Die Fernwinkelreduktion war mit 4,4±3,8 Grad und einer Nahwinkelreduktion von 9,3±4,9 Grad im Median vergleichbar mit den publizierten Ergebnissen nach Fadenoperation. In den ersten postoperativen Wochen kam es zu einer weiteren Reduktion des Fernwinkels um 2,2 Grad und des Nahwinkels um 3,2 Grad. Auch nach 37 Monaten blieb die Reduktion des Fernwinkels mit 7,5±4 Grad und des Nahwinkels mit 10,0±4,5 Grad im Median stabil. Eine Inkomitanz im 30 Grad Seitblick trat bei der Gürteloperation nicht auf (maximal bis 5 Grad) im Vergleich zur Faden-OP mit 4 bis 6,6 Grad (maximal bis 9 Grad).
Schlussfolgerungen
Die bimediale Gürteloperation ist als Alternative zur Fadenoperarion vergleichbar in ihrer Wirkung jedoch besser revidierbar. Der Vorteil der Gürteloperation besteht in einer Hebelarmverkürzung ohne Verminderung der kontraktilen Muskelsubstanz und der damit verbundenen Inkomitanz im Seitblick, so dass Muskelrücklagerungen unter dem Gürtel jederzeit möglich sind.