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Glaukomdiagnostik – Welche Rolle spielt die Pachymetrie?
The impact of pachymetry in the management of glaucoma
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Published: | September 18, 2006 |
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Die Pachymetrie hat in der Glaukomdiagnostik zunehmend an Stellenwert gewonnen. Es konnte gezeigt werden, daß die Goldmann-Applanationstonometrie (GAT) bei Patienten mit erhöhter oder erniedrigter zentraler Hornhautdicke (CCT) falsch hohe bzw. niedrige IOD-Werte liefert. Zur Lösung dieses Problems wurde eine Reihe von Korrekturfaktoren vorgeschlagen. Inzwischen existieren auch zahlreiche Studien, die belegen, daß nicht nur interindividuelle Unterschiede der CCT, sondern auch pathologische Hornhautveränderungen die Ergebnisse der GAT beeinflussen können. Problematisch ist die Messung insbesondere bei glaukomverdächtigen Patienten mit zusätzlicher Hornhauterkrankung, aber auch nach LASIK und nach Keratoplastik. Die Dynamische Konturtonometrie (DCT) mit dem PASCAL-Tonometer stellt ein neues, weitestgehend CCT-unabhängiges Verfahren zur IOD-Messung dar und wird im Zusammenhang mit eigenen Daten diskutiert. Erste Veröffentlichungen deuten darauf hin, daß die korneale Hysteresis die Druckmessung sogar stärker beeinflusst als die CCT. In diesem Zusammenhang wird der Ocular Response Analyzer besprochen.
Neben ihrem Stellenwert als „Korrekturfaktor“ scheint die CCT aber auch ein unabhängiger Risikofaktor für die Glaukomkonversion zu sein: Laut Ocular Hypertension Treatment Study (OHTS) steigt das Risiko einer Glaukomkonversion mit abnehmender CCT. Einige Arbeiten belegen auch, eine erniedrigte CCT bei Patienten mit Normaldruckglaukom. Es besteht also das Risiko, daß Patienten mit OHT und hoher CCT fehlklassifiziert und überbehandelt werden, während der IOD bei Patienten mit niedriger CCT möglicherweise unterschätzt wird.