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Dreidimensionale Bildgebung und Volumetrie der retinalen Nervenfaserschicht und Ganglienzellschicht mittels hochauflösender, schnellscannender optischer Kohärenztomographie bei Patienten mit Glaukom
Three-dimensional imaging and volumetry of retinal nerve fibre layer and ganglion cell layer using high resolution optical coherence tomography in patients with glaucoma
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Im Vergleich zur konventionellen optischen Kohärenztomographie bietet die hochauflösende, schnellscannende dreidimensionale optische Kohärenztomographie (HR-OCT) die Möglichkeit einzelne Schichten der Netzhaut darzustellen und zu quantifizieren. Dadurch wird beispielsweise die Detektierung lokalisierter oder generalisierter Nervenfaserdefekte bei Glaukompatienten zu einem früheren Zeitpunkt als bisher möglich, wodurch gegebenenfalls die Diagnostik verbessert werden kann.
Methode
Die Bildgebung erfolgte mittels HR-OCT mit einer axialen Auflösung von 6 µm und einer Scangeschwindigkeit von bis zu 20k A-Scans / Sekunde. Der Scanbereich maß 5,8*5,8 mm mit einer Scantiefe von 2 mm. Die Auflösung betrug 512*128*1024 voxel. Mit einem eigens entwickelten Programm wurden die einzelnen Schichten der Netzhaut automatisch detektiert und quantifiziert. Untersucht wurden die Nervenfaserschicht, die retinale Ganglienzellschicht und die innere plexiforme Schicht bei 20 Augen mit unterschiedlichen Stadien von Glaukom und 20 gesunden Augen. Zudem wurde eine Nervenfaseranalyse mittels GDx-VCC sowie eine 10° Gesichtsfelduntersuchung durchgeführt und die retinale Empfindlichkeit mit der Nervenfaser- und Ganglienzellschichtdicke korreliert.
Ergebnisse
Sowohl bei gesunden als auch bei pathologisch veränderten Augen zeigte die HR-OCT-Untersuchung eine hohe Reproduzierbarkeit. Die Vermessung der einzelnen Netzhautschichten gelang bei ~90% der gesunden Probanden. Bei den Glaukompatienten konnten sowohl lokalisierte Defekte als auch generalisierte Ausfälle in der Nervenfaserschicht sowie Defekte in der Ganglienzellschicht dargestellt werden, die mit glaukomatösen Ausfällen im Gesichtsfeld und im GDx korrelierten.
Schlussfolgerungen
Diese Arbeit zeigt die Möglichkeit einer detailgetreuen Darstellung von Veränderungen einzelner Netzhautschichten. Es wird gezeigt, dass hochauflösende, schnellscannende OCT-Systeme neue Perspektiven bei der Diagnostik von Patienten mit Glaukomverdacht bzw. manifestem Glaukom eröffnen und in Zukunft als wesentliche Ergänzung und Bereicherung zu den gängigen diagnostischen Möglichkeiten zu sehen ist.