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Astigmatismusentwicklung nach Trabekulektomie mit fornixbasaler Bindehauteröffnung und Mäandernaht – eine prospektive randomisierte Studie
Development of astigmatism following trabeculectomy with fornix based conjunctival flap and running mattress suture – a prospective randomised study
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Trabekulektomien können einen visusrelevanten Astigmatismus induzieren. Diese Studie sollte darüber Aufschluss geben, inwieweit eine frühe Nahtentfernung den Astigmatismus reduziert und damit die Visusrehabilitation günstig beeinflusst. In einer prospektiven randomisierten Studie wurde die Entwicklung des Astigmatismus nach Trabekulektomie mit fornixbasaler Bindehauteröffnung mit und ohne Entfernung der Mäandernaht verglichen.
Methode
Es wurden 73 Augen von 69 Patienten untersucht (primärer filtrierender Eingriff). Bei 37 Patienten wurde der Bindehautfaden nach vier Wochen entfernt (Gruppe II), bei den anderen 36 Patienten wurde die Naht belassen (Gruppe I). Die Astigmatismusentwicklung wurde mittels Keratometrie, Hornhauttopographie und objektiven Refraktion gemessen.
Ergebnisse
Der mit dem objektiven Refraktometer ermittelte Gesamtastigmatismus zeigte nach 12 Monaten signifikante Unterschiede zwischen Gruppe I und II. Während der Astigmatismus in Gruppe I (mit Faden) um 0,4 dpt zunahm, verringerte sich der Astigmatismus in Gruppe II (ohne Faden) um 0,35 dpt. In Gruppe I verschlechterte sich die Refraktion (sphärisches Äquivalent) nach 12 Monaten, indem der Prozentsatz an Hyperopie zunahm. In Gruppe II verbesserte sich dagegen das sphärische Äquivalent, indem der Prozentsatz an Emmetropie zunahm. Die Visusentwicklung und Drucksenkung beider Gruppen unterschied sich ab dem sechsten Monat signifikant. In Gruppe I erreichte der Visus nach 12 Monaten 0,37 und in Gruppe II 0,65. Der IOD betrug nach 12 Monaten in Gruppe I 15,5 mmHg und in Gruppe II 12,6 mmHg.
Schlussfolgerungen
Die Entfernung des Bindehautfadens 4 Wochen postoperativ reduziert den operativ induzierten Gesamtastigmatismus. Gruppe II erzielte hinsichtlich Visus und IOD günstigere Ergebnisse mit signifikanten Unterschieden zu Gruppe I.