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Unveränderte Refraktion einer neuen Meniskuslinse im Kontakt mit Glaskörperersatzstoffen. Bericht über die erste Implantationsserie an Silikonöl-Augen
Unchanged refraction of a new meniscus lens in contact with vitreous substitutes. Report on the first implantation series in eyes filled with silicone oil
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Der im Vergleich zu Wassser höhere Brechungsindex von Silikonöl führt zu erheblicher Hyperopisierung in phaken und pseudophaken Augen. Die Folgen sind Visusminderung, Anisometropie und Anisoeikonie. Ein neues Kunstlinsendesign in Verbindung mit modifizierter Implantationstechnik kann diese Probleme vollständig vermeiden.
Methode
Wir haben ein Linsendesign mit konkaver Rückfläche und Krümmungsmittelpunkt auf der Netzhaut entwickelt (Typbezeichnung ACRITEC Ret 59). Die gesamte Strahlablenkung findet an der Linsenvorderfläche statt, die Rückfläche wird senkrecht durchsetzt. Änderungen des Brechungsindex im Glaskörperraum haben deshalb keine Auswirkung auf den Strahlengang. Die Linsenhaptik wird in den Kapselsack implantiert, das optische Teil durch ein Fenster in der Hinterkapsel in den Glaskörperraum vorgeschoben. Damit wird der optisch sauberer Kontakt zwischen Öl und Linse sichergestellt.
Ergebnisse
Die Linse wurde in 86 Augen gleichzeitig mit Vitrektomie und Öl-Tamponade implantiert. Die postoperative Refraktion entsprach im Mittel dem mit den Standardformeln (für Wasser!) errechneten Wert. Nach Öl-Explantation trat im Mittel keine Refraktionsänderung auf.
Schlussfolgerungen
Der neue Linsentyp verbessert die visuelle Rehabilitation solcher Patienten ganz wesentlich, bei denen eine vorübergehende oder dauerhafte Glaskörpertamponade notwendig ist oder werden kann. Die wesentliche Zielgruppe sind Patienten mit diabetischen Spätkomplikationen des Augenhintergrundes.