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Vitrektomie, subretinale rtPA Injektion, Koagelmobilisierung und postoperative Kopflagerung als Therapie von akuter submakulären Blutung bei AMD
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Published: | July 9, 2009 |
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Zielsetzung: Die akute submakuläre Blutung stellt eine bedrohliche Situation für den Patienten und eine therapeutische Herausforderung für den Augenarzt dar. Während bei leichten Blutungen die anti-VEGF Therapie allein sehr gute Ergebnisse erzielt, ist sie bei starken oder sogar Massenblutungen nicht effektiv. Die intarokulare Injektion von rtPA zusammen mit Gas oder die Gasinjektion allein werden breitflächig mit unterschiedlichen Ergebnissen angewandt um die Blutung aus der Makula zu verdrängen. Bei stärkeren Blutungen werden aufwendigen Operationen mit 180–360° Retinotomien und hohem PVR Risiko versucht. Wir untersuchten die Effektivität und das Komplikationsrisiko eines minimal invasiven Eingriffs.
Methode: Es ist eine retrospektive, nicht-vergleichende, konsekutive Fallserie. Bei allen Patienten wurde eine 3-Port 23G Vitrektomie (AMO) durchgeführt. Nach der Entfernung des Glaskörpers wurde mit der 41G Kanüle subretinal rtPA am Rand der Blutung injiziert, so dass die gesamte Blutung von der Flüssigkeit umspült wurde und eine deutliche Ablatio sichtbar wurde. Im Anschluss wurde mit dem soft Tip sanft die Blutung mobilisiert und der Bulbus mit Luft gefüllt. Nach einer 3h Bauchlage wurde den Patienten empfohlen jede Stunde 15 min lang Kopftieflage einzuhalten und sonst sich normal zu bewegen.
Ergebnisse: Wir berichten über 11 Operationen an 8 Patienten. Die mittlere Nachbeobachtungszeit beträgt 6 Monate. Alle Patienten erlitten die Blutung aufgrund von AMD (Alter: 78,3 Jahre). Ein Patient wurde 2x operiert und ein Patient 3x aufgrund von rezidivierenden Blutungen. Nur 3 von 8 Patienten hatten früher eine anti-VEGF Therapie. Der Visus vor der OP lag zwischen HBW – 1/20 (Mittel 0,02), nach 1–2 Wochen zwischen HBW – 0.25 (Mittel 0,08, p=0,06) und nach 4 Wochen zwischen HBW – 0.4 (Mittel 0,12, p=0,04). Lediglich bei einem Patienten trat keine Besserung ein (HBW -> HBW) während die restlichen 7 Patienten von der Operation profitierten. In einem Fall erfolgte 3 Tage nach der OP eine VK- und GK-Lavage. Ein Patient entwickelte eine Ablatio (Loch oben). Sieben Patienten erhielten anti-VEGF Therapie im Verlauf.
Schlussfolgerung: Die hier vorgestellte Methode stellt einen Mittelweg zwischen der einfachen Injektion (rtPA mit Gas) und der aufwendigen Retina – Chirurgie dar. Die Ergebnissen der kurzen Serie sind sehr ermutigend und das bisherige Komplikationsspektrum gering.