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16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

4. - 6. Oktober 2017, Berlin

SAVOIR – (Evaluierung der SAPV-Richtlinie: Outcomes, Interaktionen, Regionale Unterschiede)

Meeting Abstract

  • Winfried Meißner - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Ulrich Wedding - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Horst Christian Vollmar - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Antje Freytag - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Friedemann Nauck - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Werner Schneider - Universität Augsburg, Augsburg, Germany
  • Michaela Hach - Bundesarbeitsgemeinschaft SAPV e.V., Berlin, Germany
  • DGP e.V. - Berlin, Germany
  • Barmer GEK - Wuppertal, Germany

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocP226

doi: 10.3205/17dkvf216, urn:nbn:de:0183-17dkvf2168

Published: September 26, 2017

© 2017 Meißner et al.
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Hintergrund: Seit 2007 gehört die Ambulante Spezialisierte Palliativversorgung (SAPV) zu den Regelleistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung. In den Bundesländern haben sich sehr verschiedene Vertrags-, Versorgungs- und Finanzierungsmodelle entwickelt, die wiederum heterogene Prozesse zur Folge haben. Das Projekt SAVOIR (Evaluierung der SAPV-Richtlinie: Outcomes, Interaktionen, Regionale Unterschiede) wird vom Innovationsfond gefördert, um die Umsetzung der SAPV-Richtlinie des G-BA (§ 92a Abs. 2 Satz 5 SGB V) zu evaluieren. Das Konsortium wird von der Abteilung für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Jena geleitet. Weiter Projektpartner sind die Universität Augsburg, die Universitätsmedizin Göttingen, das Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Jena, die Bundesarbeitsgemeinschaft SAPV e.V., die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. und die BARMER GEK.

Datenbasis und Methodik: Von Mitte 2017 bis Ende 2019 wird das SAVOIR-Konsortium die Qualität der SAPV-Versorgung in Deutschland aus Sicht von Patienten, Angehörigen, SAPV-Teams und anderen Leistungserbringern untersuchen. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Welche regionalen Unterschiede gibt es? Wie bewerten Patienten, Angehörige, SAPV-Teams, Hausärzte und andere Beteiligte die Qualität? Welchen Einfluss haben die Rahmen-, Vertrags- und Strukturunterschiede? Gibt es regionale Über- oder Unterversorgung? Kurz – wo gibt es Optimierungsmöglichkeiten zum Wohle der Patienten und Angehörigen?

Umgesetzt werden diese Ziele durch umfassende Datenerhebungen und -auswertungen. Als Datenbasis dienen dabei Strukturdaten der SAPV-Verträge und SAPV-Teams, retrospektive Behandlungs- und Patientendaten aus einer repräsentativen Stichprobe, die prospektive Erhebung der Prozess- und Ergebnisqualität aus Patientenperspektive, eine qualitative Datenerhebung in 10 ausgewählten SAPV-Teams, eine Befragung von ca. 700 Hausärzten zu Inhalt, Umfang und Kontextfaktoren hausärztlicher palliativmedizinischer Arbeit, sowie retrospektive Behandlungsdaten aller im Jahr 2015 verstorbenen Barmer GEK Patienten, die spezialisierte palliativmedizinische Leistungen in Anspruch genommen haben.

Angestrebtes Ergebnis: Die umfassende Datenanalyse wird eine Identifizierung von Faktoren, die mit Qualität assoziiert sind, erlauben. Darauf basierend wird das SAVOIR-Konsortium nach Auswertung aller Daten Empfehlungen zur Überarbeitung der SAPV-Richtlinie des GBA erarbeiten, um eine Optimierung der Versorgungsqualität von schwerkranken und sterbenden Patienten und ihren Angehörigen zu erreichen.