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16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

4. - 6. Oktober 2017, Berlin

ReToCdiff – Reduktion von Infektionen mit Toxin-bildenden Clostridium difficile in Geriatrischen Kliniken

Meeting Abstract

  • Simone Scheithauer - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Martin Kaase - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Helmut Eiffert - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Volker Meier - Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende GmbH, Göttingen, Germany
  • Tim Friede - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Manfred Wappler - Evangelisches Krankenhaus Gesundbrunnen, Hofgeismar, Hofgeisman, Germany
  • Roland Nau - Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende GmbH, Göttingen, Germany

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocP221

doi: 10.3205/17dkvf211, urn:nbn:de:0183-17dkvf2111

Published: September 26, 2017

© 2017 Scheithauer et al.
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Text

Infektionen mit Toxin-bildenden Clostridium difficile-Bakterien (TCD) können lebensbedrohlich sein. Besonders bei Patienten mit gleichzeitig mehreren Erkrankungen stellen sie eine große Gefährdung dar. In Krankenhäusern, insbesondere in der Geriatrie, sind TCD-Infektionen schwer zu kontrollieren und verursachen erhebliche Probleme. Patienten, die sich angesteckt haben, müssen separat untergebracht werden, und der Kontakt mit Angehörigen und Besuchern ist nur unter Beachtung besonderer Schutzmaßnahmen möglich. Der Patient darf das Zimmer nicht verlassen.

Ziel von ReToCdiff ist es, die Ansteckung mit und Ausbreitung von TCD in geriatrischen Kliniken zu verringern. Hierfür sollen zunächst in einer geriatrischen Klinik Reinigungskräfte geschult werden. Die Zimmer mit TCD-infizierten Patienten sollen alle 12 Stunden und die übrigen Zimmer alle 24 Stunden mit einem auch Sporen von TCD abtötenden Reinigungsmittel desinfiziert werden. Die Bettwäsche bei betroffenen Patienten soll täglich gewechselt werden, und eine kostenlose professionelle Reinigung der Patientenkleidung nach überstandener TCD-Infektion wird angeboten. Diese Maßnahmen werden mit der üblichen Krankenhaushygiene nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes verglichen. Darüber hinaus soll die Auswirkungen von Probiotika, die als Nahrungsergänzung den Patienten angeboten werden, auf die Häufigkeit von TCD-Infektionen untersucht werden. Die Maßnahmen, die als wirksam eingeschätzt werden, werden dann in mehreren geriatrischen Kliniken umgesetzt und evaluiert. Die Häufigkeit der TCD-Infektionen vor und nach der Umsetzung dieser Maßnahmen wird verglichen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 853.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall sinkt die Zahl von Infektionen mit TCD, und die Ausbreitung von TCD kann in geriatrischen Kliniken eingedämmt werden.