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16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

4. - 6. Oktober 2017, Berlin

Wahrgenommene Barrieren und Förderfaktoren für die Implementierung des Heidelberger Meilenstein Kommunikationskonzeptes (HeiMeKOM) aus Sicht der Mitarbeiter

Meeting Abstract

  • Violet Handtke - Thoraxklinik Heidelberg,, Heidelberg, Germany
  • Laura Hagelskamp - Thoraxklinik Heidelberg,, Heidelberg, Germany
  • Anja Siegle - Thoraxklinik Heidelberg,, Heidelberg, Germany
  • Katja Krug - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Matthias Villalobos - Thoraxklinik Heidelberg,, Heidelberg, Germany
  • Nicole Deis - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Jana Jünger - IMPP, Mainz, Germany
  • Michel Wensing - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Michael Thomas - Thoraxklinik Heidelberg,, Heidelberg, Germany

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV166

doi: 10.3205/17dkvf151, urn:nbn:de:0183-17dkvf1512

Published: September 26, 2017

© 2017 Handtke et al.
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Text

Hintergrund: Laut Vorgabe des nationalen Krebsplans gilt es die kommunikativen Kompetenzen der professionell Beteiligten zum Wohle des Patienten zu verbessern. Bei unheilbaren Krebserkrankungen mit eingeschränkter Prognose ist die Kommunikation aufgrund der hohen physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Belastungen besonders anspruchsvoll. Bisher gibt es aber wenig konkrete Interventionen oder Modelle, die eine strukturierte und umfassende Kommunikationslinie über den gesamten Krankheitsverlauf der Patienten abbilden. Daher wurde ein longitudinales, vorausschauendes Kommunikationskonzept für Patienten mit limitierter Prognose (Median <12 Monate), das sog.Heidelberger Meilenstein Kommunikationskonzept (HeiMeKOM) entwickelt. Dieses basiert auf Erkenntnissen der Forschung und ist anhand des metastasierten Lungenkarzinoms als Modellerkrankung entwickelt. Es sieht vier strukturierte Gesprächssituationen zu definierten Zeitpunkten im Erkrankungsverlauf vor, die interprofessionell erfolgen sollen (Tandem Arzt-Pflege). Zur Verbesserung dieses theoriegeleiteten Konzeptes, sollen die professionell Beteiligten vor dessen Implementierung dazu befragt werden, um praxisrelevante Aspekte miteinbeziehen zu können.

Fragestellung: Wie evaluieren die professionell Beteiligten (Ärzte, Pflegepersonal) das evidenzbasierte Kommunikationskonzept HeiMeKOM? Welche Barrieren und Förderfaktoren sehen sie für die Planung und Durchführung der theoriegeleiteten Implementierung des Konzeptes?

Methode: Zur Exploration dieser Fragen wurden qualitative Methoden gewählt: semistrukturierte Interviews mit 15 Pflegekräften und zwei Fokusgruppen mit je 4-8 Assistenzärzten finden Mai bis Juli 2017 statt. Die Auswertung der qualitativen Daten erfolgt mittels der Analysesoftware MaxQDA. Die Interviews mit Pflegekräften werden anhand der Framework Analysis Methode ausgewertet, die Fokusgruppen mittels qualitativer Inhaltsanalyse.

Ergebnisse: Die zu erwartenden Ergebnisse werden allgemeine Vorbehalte gegenüber dem HeiMeKOM Konzept und dessen Einführung beinhalten. Genannte Barrieren können kategorisiert werden, z.B. Unterteilung in strukturelle Barrieren, konzeptuelle Barrieren. Ebenso gilt dies für die Förderfaktoren. Zudem wird es möglich sein zwischen der Perspektive der Ärzte und Perspektive der Pflegenden zu vergleichen. Eine Bewertung der interprofessionellen Arbeit wird ebenfalls sichtbar werden.

Diskussion: Die Relevanz der ermittelten Barrieren und Förderfaktoren für die Implementierung des HeiMeKOM Konzeptes wird diskutiert werden. Zudem können Lösungsansätze für die identifizierten Barrieren entwickelt werden. Der Vergleich zwischen ärztlicher und pflegerischer Perspektive ist relevant für das Funktionieren der interprofessionellen Zusammenarbeit bei Einführung des HeiMeKOM Konzeptes.

Praktische Implikationen: Das HeiMeKOM Konzept wird anhand der Ergebnisse angepasst werden, so dass die identifizierten Barrieren vor Einführung berücksichtigt oder bestenfalls behoben werden können. Ermittelte Förderfaktoren hingegen werden beibehalten und wenn möglich verstärkt. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse wird es möglich sein die Kommunikationsschulung für die professionell Beteiligten zielgruppenspezifisch zu gestalten. Auch für die Erstellung des geplanten Implementierungsplans dienen die Ergebnisse als Grundlage. Eine Implementierung des HeiMeKOM Konzeptes wird so möglich und erlaubt es seine Wirksamkeit beim Patienten zu untersuchen.