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14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

7. - 9. Oktober 2015, Berlin

Ziele und Struktur eines interdisziplinären BMBF-Forschungsverbundes – Evidenzentwicklung in Prävention und Gesundheitsförderung am Beispiel der Förderung von Gesundheitskompetenz mit Arbeitsplatzbezug

Meeting Abstract

  • Andrea Schaller - Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule , Köln, Deutschland
  • Sibel Altin - Institut für Gesundheitsökonomie und Epidemiologie, Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Stephanie Stock - Institut für Gesundheitsökonomie und Epidemiologie, Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Holger Pfaff - Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Ingo Froböse - Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule , Köln, Deutschland

14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 07.-09.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV91

doi: 10.3205/15dkvf097, urn:nbn:de:0183-15dkvf0977

Published: September 22, 2015

© 2015 Schaller et al.
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Text

Hintergrund: Der interdisziplinäre BMBF-Forschungsverbund befasst sich unter dem Qualitätsaspekt mit der Entwicklung von Empfehlungen zur Evidenzbasierung in Prävention und Gesundheitsförderung. Im Rahmen dessen setzt sich der Verbund inhaltlich mit der Gesundheitskompetenz von verschiedenen Zielgruppen im Erwerbsleben sowie mit der Entwicklung und Evaluation von Interventionen zur Förderung von Gesundheitskompetenz auseinander.

Da der Zusammenhang zwischen Gesundheitskompetenz und Gesundheitsstatus in verschiedenen Studien belegt wurde [1], [2] sind Interventionen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz von großer Bedeutung. Der Arbeitsplatz gewinnt als mögliches Setting zur Steigerung populationsbezogener Gesundheitskompetenzen an Bedeutung, weil er einen verbesserten Zugang zu Präventionsmaßnahmen für gesundheitliche Risikogruppen ermöglichen kann [3].

Fragestellung: Die inhaltlichen Forschungsfragen des Verbundes in Bezug auf Gesundheitskompetenz lauten:

1.
Wie ist die Gesundheitskompetenz in den ausgewählten Zielgruppen?
2.
Welche Empfehlungen können für die Konzeption und Durchführung evidenzbasierter Interventionen zur Förderung von Gesundheitskompetenz mit Arbeitsplatzbezug gegeben werden?
3.
Verbessert sich die Gesundheitskompetenz der jeweiligen Zielgruppe durch die jeweilige Intervention?
4.
Wie kann die Kosten-Effektivität für Interventionen zur Förderung von Gesundheitskompetenz im arbeitsplatzbezogenen Kontext ermittelt werden?

Methode: Die auf die Gesundheitskompetenz bezogenen Fragestellungen werden im Rahmen von vier Teilprojekten bearbeitet. Die Teilprojekte fokussieren die Förderung von Gesundheitskompetenz bei verschiedenen Zielgruppen des Erwerbslebens (Auszubildende, Berufstätige mit arbeitsplatzbezogenen Risikofaktoren, Führungskräfte und Nutzer von Gesundheitsleistungen in der Primärversorgung). Dabei kommen zielgruppenspezifische Maßnahmen mit unterschiedlichen Inhalten (internetbasierte Intervention, multimodale Lebensstilintervention, spezifische Intervention zur Förderung der Gesundheitskompetenz) zum Einsatz. Um dem Spannungsfeld von Wissenschaft und Praxis gerecht zu werden und Empfehlungen für die Evidenzbasierung zu entwickeln, werden die Teilprojekte jeweils mit unterschiedlichen Studiendesigns ausgewertet.

Ergebnisse: Es werden der Aufbau und die Struktur des Forschungsverbundes sowie Fragestellungen und Methoden der jeweiligen Teilprojekte erläutert. Im Rahmen dessen werden insbesondere Aspekte der Gesundheitskompetenz detailliert vorgestellt.

Diskussion: Das übergeordnete Ziel des Forschungsverbundes ist die Erbringung eines Beitrags zur Evidenzentwicklung in Prävention und Gesundheitsförderung. Aufgrund der hohen Relevanz der Gesundheitskompetenz aus präventiver Perspektive werden anhand der Gesundheitskompetenz konzeptionelle und methodische Herausforderungen bearbeitet. Neben dem interdisziplinären Ansatz ist auch die Einbindung von verschiedenen Stakeholdern aus Praxis, Wirtschaft und Politik in der Arbeit des Verbundes wesentlich.

Praktische Implikationen: Bezogen auf Gesundheitskompetenz wird das Verbundvorhaben dazu beitragen, sowohl konzeptionelle Aspekte als auch Aspekte der Operationalisierung weiterzuentwickeln. Interventionen zur Förderung von Gesundheitskompetenz mit Arbeitsplatzbezug werden entwickelt und evaluiert.


Literatur

1.
Sørensen K, van den Broucke S, Fullam J, Doyle G, Pelikan J, Slonska Z, Brand H. Health literacy and public health: a systematic review and integration of definitions and models. BMC Public Health. 2012;25:1-13.
2.
Berkman ND, Sheridan SL, Donahue KE, Halpern DJ, Crotty K. Low health literacy and health outcomes: an updated systematic review. Ann Intern Med. 2011;155(2):97-107.
3.
Elmer SL, Webb D. A systems approach to integrating health literacy training into the workplace. Health Literacy; Sydney, Australia; 26 November 2013. p. 1.