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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Die Nutzung des Hospital Survey of Patient Safety Culture in europäischen Krankenhäusern

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Antje Hammer - IMVR der Universität zu Köln, Köln, Germany
  • presenting/speaker Tanja Manser - Departement für Psychologie, Universität Freiburg, Freiburg, Switzerland

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocT1-20-147

doi: 10.3205/13dkvf067, urn:nbn:de:0183-13dkvf0678

Published: October 25, 2013

© 2013 Hammer et al.
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Hintergrund: In seinem Bericht To Err is Human aus dem Jahr 2000 betonte das Institute of Medicine (IOM)die Notwendigkeit der Etablierung einer Sicherheitskultur zur Verbesserung der Patientensicherheit im Krankenhaus. Nicht zuletzt wegen des Berichtes des IOMs gewann die Erfassung und Analyse der Sicherheitskultur verstärkt an Aufmerksamkeit in der internationalen Versorgungsforschung. Seither ist eine Vielzahl von Instrumenten zur Messung von Sicherheitskultur entwickelt worden, aber nur wenige werden international und insbesondere auch in Europa verwendet. Eines dieser Instrumente ist der in den USA konzipierte Hospital Survey on Patient Safety Culture (HSPSC). Das Instrument enthält zwölf Dimensionen sowie zwei Einzelitems zum Grad der Patientensicherheit und zur Anzahl der gemeldeten Ereignisse. Zu den Dimensionen des Instrumentes gehören unter anderem Teamarbeit, Offene Kommunikation, Unterstützung des Krankenhausmanagements, Rückmeldung und Kommunikation zu Fehlern sowie Informationsweitergabe bei Übergabe und Verlegung der Patienten. Ziel des Beitrags ist es, einen Überblick über die Nutzung des HSPSC in Europa zu schaffen sowie die psychometrischen Eigenschaften des Instrumentes über die einzelnen Länder hinweg zu vergleichen.

Methodik: Auf Grundlage einer Literaturrecherche im März 2012 wurden Publikationen zum HSPSC in europäischen Studien recherchiert und hinsichtlich der beschriebenen Evaluation psychometrischer Eigenschaften des Instrumentes analysiert. Darüber hinaus wurden auf Grundlage einer Kontaktliste der Fragebogenentwickler, potenzielle Fragebogennutzer kontaktiert und zur Nutzung des Fragebogens sowie möglicher Veröffentlichungen befragt.

Ergebnisse: Auf Basis der initialen Literaturrecherche konnten zunächst 23 Publikationen, in der die Nutzung des HSPSC in Europäischen Studien beschrieben wird, identifiziert werden. Durch das Kontaktieren einzelner Forscher auf Grundlage der Liste mit internationalen Kontakten haben wir zusätzliche Informationen über den Gebrauch des HSPSC in Europa erhalten. Insgesamt konnten schließlich 39 verschiedene Studien mit dem HSPSC in 20 verschiedenen Europäischen Ländern identifiziert werden. In 10 dieser Studien wurden die psychometrischen Eigenschaften des Instrumentes getestet und auch veröffentlicht. Davon wurde in 2 dieser Studien eine konfirmatorische Faktorenanalyse (CFA) durchgeführt, in 2 weiteren Studien wurde eine exploratorische Faktorenanalyse (EFA) durchgeführt und in 6 Studien wurden beide Formen der Faktorenanalyse ausgeführt. Die Konstruktvalidität wurde in 9 der 10 Studien überprüft, die interne Konsistenz wurde in allen 10 Studien anhand von Cronbachs Alpha überprüft. 9 dieser 10 Studien nutzten hierfür die ursprüngliche Faktorenstruktur.

Diskussion/Schlussfolgerung: Der in den USA entwickelte Hospital Survey on Patient Safety Culture gehört zu den in Europa am häufigsten verwendeten Instrumenten zur Messung von Sicherheitskultur. Die Ergebnisse unserer Recherche werden zeigen, dass die psychometrische Evaluation des Fragebogens jedoch nur vereinzelt durchgeführt wird und in den einzelnen Studien und Ländern sehr unterschiedlich ausfällt. Auf Grundlage der Ergebnisse werden Empfehlungen für die zukünftige Forschung bezüglich Sicherheitskultur in Europa gegeben.