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Welche Konsequenzen sind aufgrund der demografische Entwicklung für die Arbeitsteilung zwischen der ambulanten und stationären Versorgung zu erwarten
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Published: | October 12, 2011 |
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Hintergrund: Die regionalen Strukturen der stationären und ambulanten Versorgung sind historisch gewachsen. Um der Bevölkerung künftig bundesweit eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung bieten zu können, müssen die Effekte der demografischen Entwicklung sektorenübergreifend Berücksichtigung finden. Regionale Verteilungsprobleme und Nachbesetzungsengpässe in ländlichen von Abwanderung gekennzeichneten Regionen verstärken die Notwendigkeit einer effizienten Kapazitätsplanung.
Material und Methoden: Genutzt werden Abrechnungsdaten der vertragsärztlichen Versorgung, Krankenhausdiagnose- sowie DRG-Statistik des Statistischen Bundesamtes und Verordnungsdaten. Für die Vorausberechnung des demografiebedingten Versorgungsbedarfs wird die Raumordnungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung angewandt. Weitere soziodemografische Informationen sind der amtlichen Statistik entnommen.
Zur Entwicklung eines sektorenübergreifenden Analysekonzepts werden verschiedene Komponenten einbezogen.
- 1.
- Die regionale Hochrechnung der demografischen Auswirkungen auf den Versorgungsbedarf in beiden Versorgungsbereichen. Indikatoren des Versorgungsbedarfs sind die ambulanten Abrechnungskontakte und die stationären Behandlungstage des Jahres 2007.
- 2.
- Projektion der zukünftigen Morbiditätslast unter Berücksichtigung sozioökonomischer Einflussparameter auf die regionale Inanspruchnahme.
- 3.
- Demografische Auswirkungen auf die Nachfrage nach Arzneimitteln
- 4.
- Berücksichtigung von grenzüberschreitender Inanspruchnahme
- 5.
- Ableitung der künftigen Versorgungsschwerpunkte unter Berücksichtigung möglicher Verschiebungen zwischen ambulanter/stationärer Versorgung.
- 6.
- Kalkulatorische Ableitung des Arztbedarfs unter Berücksichtigung der Altersstruktur der Ärzte insgesamt über beide Sektoren und in Versorgungsschwerpunkten.
Ergebnisse: In einer Modellrechnung ergibt sich im ambulanten Bereich allein demografiebedingt im Jahr 2025 ein Versorgungsmehrbedarf von annähernd 7%; im stationären Bereich wäre dieser ohne Berücksichtigung des Verlagerungspotentials doppelt so hoch; Auswirkungen von Verlagerungsprozessen werden in Simulationsrechnungen dargestellt. Besonderheiten der regionalen Versichertenstruktur modifizieren die Projektionsergebnisse kleinräumig.
Schlussfolgerung: Insbesondere für die spezialärztliche Versorgung ist ein sektorenübergreifendes Analysekonzept beruhend auf einer vergleichbaren populationsbezogenen Datenbasis anzustreben. Der Altersaufbau der Ärzteschaft ist als Chance für eine bedarfsgerechtere Allokation zukünftiger Mediziner anzusehen. In den nächsten 10–15 Jahren wird die benötigte Anzahl an Ärzten zum Erhalt des bisherigen Versorgungsniveaus nicht mehr in allen Regionen bzw. Fachrichtungen erreicht. Umso wichtiger ist es, Potentiale der sektorenübergreifenden Versorgungsplanung zur Priorisierung von Standorten zu nutzen.